Segeln in Schweden – unterwegs in nordischen Gewässern

segeln in schweden

Schon lange zieht Schweden Segler mit seiner einzigartigen Mischung aus Natur und Kultur in seinen Bann. Für viele sind die Küsten im Norden Europas jedoch noch unbekanntes Territorium. Grund genug also, dieses Revier einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Sommerurlaub im Mittelmeer ist für viele Segler mittlerweile ein alljährlich wiederkehrendes Vergnügen geworden. Doch bei all den schönen Zielen in Kroatien und Co. lohnt auch ein Blick hinauf in den Norden Europas. Auf der Skandinavischen Halbinsel liegt zwischen Norwegen und Finnland nämlich ein wahres Segel-Paradies. Erfahrene Schweden-Urlauber wissen schon längst was das Land an der Ostsee alles zu bieten hat: Eine lange Küstenlinie mit unzähligen, bewaldeten Inseln und felsigen Eilanden bilden die Kulisse zum Segeln in Schweden – ein unvergesslicher Urlaub in nördlichen Gefilden! 

Bedingungen zum Segeln in Schweden 

Viele denken bei den Skandinavischen Ländern vor allem an lange, kalte Winter und vergleichsweise kurze Sommer. Doch wer schon einmal Schweden besucht hat, weiß durchaus anderes zu berichten. Bedingt durch den Golfstrom liegen die Temperaturen im südlichen Teil des Landes im Sommer meist zwischen 15°C und 25°C, wodurch dem Segler eine ausgiebige Saison von Juni bis September beschert wird. Der zuverlässige Westwind sorgt in dieser Zeit zudem für durchgehend gute Segelbedingungen. 

Und auch an spannenden Segelrevieren mangelt es an Schwedens abwechslungsreicher Küste sicherlich nicht. Dennoch stechen hier zwei Reviere besonders hervor: Der Stockholmer Schärengarten östlich der Hauptstadt sowie die ausgedehnten Schären nördlich von Göteborg begeistern Segler aus aller Welt mit ihren einzigartigen Bedingungen. Die Stockholmer zieht es in den Sommermonaten hinaus auf die über 25.000 Inseln und Schären vor den Toren ihrer Stadt. Hier verbringen sie ihren Urlaub in den vielen kleinen Ferienhäusern, die sich über die bewaldeten Inselchen verteilen. 

Ein anderes Bild ergibt sich im Schärengarten der Westküste Schwedens. Karge, felsige Schären bilden eine faszinierende Landschaft, die über die Grenzen Europas hinaus ihresgleichen sucht. Und nicht nur Segler genießen die guten Bedingungen: Das Ausbleiben von Strömung und Wellengang machen den Schärengarten außerdem zu einem perfekten Kajak-Revier. 

Das Manövrieren durch die zahllosen Inseln und Felsenarchipele erfordert aber auch einen stets wachsamen Skipper mit guten Navigationskenntnissen. Flachwasser und Felsen in den teilweise schmalen Passagen zwischen den Inseln stellen hierbei die größte Herausforderung dar, weshalb das Revier für absolute Segelanfänger sicherlich nicht die richtige Wahl ist. 

Praktische Infos zum Segeln in Schweden 

Dem erfahrenen Segler an der deutschen Küste oder im Mittelmeer werden hier im Norden schnell einige Unterschiede auffallen, wenn er das Anlegemanöver eines benachbarten Segelbootes beobachtet. 

Zwar gibt es in den schwedischen Schären genügend Häfen und Ankerbuchten, jedoch besteht zudem eine weitere, gerne genutzte Möglichkeit darin, mit Heckanker sowie Schärennägeln und Bugleinen am Felsen einer Schäre festzumachen. Hierbei sucht sich die Crew eine geeignete Stelle, setzt den Heckanker und schlägt die Nägel in ausreichendem Abstand zueinander mit dem Hammer in den Stein, um im Anschluss die beiden Bugleinen daran festzumachen. Schon liegt man an einem ruhigen Plätzchen und genießt den Abend inmitten der schwedischen Idylle. 

Doch neben den zahllosen Naturhäfen verfügen die schwedischen Reviere außerdem über viele Marinas, welche die Versorgung mit Wasser, Strom und Lebensmitteln ermöglichen. 

Anreise 

Eine Möglichkeit, die Reise zu Ihrem Segelboot in Schweden anzutreten, ist die Überfahrt mit einer Fähre. Hier bestehen gleich mehrere, zum Teil täglich genutzte Verbindungen von Deutschland nach Göteborg, Malmö oder Trelleborg, um nur einige zu nennen. Auch die Einreise mit dem Flugzeug ist über Direktverbindungen in die größeren Städte wie Stockholm, Malmö oder Göteborg problemlos möglich. Diese lohnen sich außerdem vor oder nach dem Segeltörn für einen kulturellen Abstecher. 

Schwedens Küste besticht definitiv durch ihre unberührte Natur, abwechslungsreiche Landschaften und die schier unendlichen Inseln, die sie umsäumen. Erfahrene Crews, die neue Herausforderungen suchen, kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Familien, auf die eine Bandbreite von Outdoormöglichkeiten wartet. Und wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sich einmal aus den altbekannten Gewässern zu wagen und den seglerischen Horizont zu erweitern, dem werden die Worte einer berühmten Schwedin sicherlich die letzten Zweifel nehmen: 

“Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe!”                        

– Pipi Langstrumpf

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