Blättert man in den Hafenhandbüchern für Griechenland, stößt man schnell auf die bekannten Segelreviere: Die Kykladen, den Saronischen Golf, die ionischen Inseln oder die nördlich gelegenen Sporaden. Segeln rund um den Peloponnes gehört standardmäßig bisher nicht dazu.
Als Revier für einen Yachtcharter ist es jedoch reich an wenig bekannten Schätzen. Wer auf der Suche nach einer Alternative zu den genannten Segel-Hotpots ist, für den ist ein Segeltörn entlang des Peloponnes eine ideale Gelegenheit. So können Sie die Küste Griechenlands von Ihrer natürlichsten Seite kennen lernen. Massentourismus wird man hier nicht antreffen! Entlang der griechischen Halbinsel finden sich unzählige große und kleine, naturbelassene Buchten zum Ankern. Die vielen schmucken Dörfer entlang der Küste zeigen Griechenland von seiner authentischsten Seite.
Rund um den Peloponnes gibt es unterschiedliche Törnvorschläge für jeden Geschmack und jedes Niveau. Während man in den Kykladen vor allem in den Sommermonaten Juli und August von dem dort auftretenden starken Nord-Ost-Wind Meltemi abhängig ist, findet man entlang des Peloponnes gemäßigtere Bedingungen. Der Traum vieler Segler ist die Umrundung der gesamten Halbinsel des Peloponnes. Für dieses ehrgeizige Vorhaben sollten Sie allerdings mehrere Wochen einplanen.
Das Ionische Meer als Ausgangspunkt in Richtung Peloponnes
Wer vom Ionischen Meer aus starten möchte, der findet auf Lefkas, Kefalonia und Zakynthos oder ab Patras und Preveza mehrere Marinas mit größeren Charterflotten.
Sollten Sie sich im südlichen Bereich aufhalten, dann sollten Sie sich die Navagio-Bucht auf Zakynthos nicht entgehen lassen. In der wahrscheinlich meist fotografierten Bucht Griechenlands strandete vor ca. 30 Jahren der Frachter „Panagiotis“. Wenn Sie erst am späten Nachmittag einfahren, entgehen Sie den Ausflugsschiffen mit den Tagestouristen und können von idealen Lichtbedingungen profitieren.
An der südwestlichsten Ecke Griechenlands, auf dem Festland des Peloponnes, liegt Methoni. Hier kann man die gut erhaltenen Festungsanlagen aus venezianischer Zeit bestaunen. Fährt man weiter Richtung Osten passiert man Koroni, eine kleine malerische Stadt. Segelt man von dort aus ins Innere des Messenischen Golfs, gelangt man nach Kalamata. Der Golf hält eine Fülle an wahrhaftig traumhaften Buchten und Ankerplätzen für Segler bereit. Von Kalamata aus lassen sich ebenfalls viele bekannte Sehenswürdigkeiten der griechischen Antike besichtigen. Etwa liegen die Ausgrabungen der alten Stadt Sparta nicht weit entfernt. Bestaunen kann man unter anderem das antike Theater der Stadt, welches zu den größten in ganz Griechenland gehört.
Segeln ab der neuen Charterbase in Nafplion
Folgt man weiter der Küste des Peloponnes, gelangt man in den Argolischen Golf im südöstlichen Teil der Halbinsel. Die neue Charterbase Nafplion eignet sich als Ausgangspunkt für einen einwöchigen Segeltörn innerhalb des Golfs bis zur Insel Kythira. Aber auch für längere Routen zum Segeln rund um den Peloponnes ist der Start von Nafplion günstig. Die Stadt liegt etwa zwei Autostunden jeweils von Athen und Kalamata entfernt. Hier bestehen Flugverbindungen nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz.
Bekannte Sehenswürdigkeiten liegen in nächster Nähe. Hierzu zählen das antike Amphitheater von Epidauros, das Stadion von Nemea oder die Tempelanlagen des antiken Mykene, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. Aber auch traumhafte Inseln wie Spetses und das autofreie Eiland Hydra sind von hier aus schnell zu erreichen.
Der Golf von Korinth im Norden des Peloponnes
Um die etwas weniger frequentierten Ecken Griechenlands zu entdecken, bietet sich auch der Kanal von Korinth als Segelrevier an. Als Ausgangsort für diese Charterplanung wie auch zum Segeln rund um den Peloponnes eignen sich im Osten die zahlreichen Marinas um Athen oder im Westen ein Start ab Patras. Landschaftlich stellt der Golf von Korinth definitiv ein Highlight unter Seglern in Griechenland dar.
Wenn Sie von Athen starten, so gelangen Sie schnell zur Insel Salamis als erstem Zwischenhalt. Die Insel ist im Gegensatz zur Metropole Athen wenig touristisch geprägt. Mit einem offenen Auge findet man hier eine ruhig gelegene Bucht zum Ankern. Um nach Westen in den Golf von Korinth zu gelangen, durchqueren Sie den gleichnamigen Kanal. Der nur 3,5 Seemeilen lange Kanal ruft mit seinen senkrecht in die Höhe ragenden Wänden regelrechtes Staunen bei Seglern hervor. Ist man hindurch, liegt in südlicher Richtung die Stadt Korinth. Diese stellt gleichzeitig eines der touristischen Highlights auf dieser Route dar.
Der weitere Verlauf durch den Golf von Korinth bietet Seglern entspannte und gut planbare Etappen. Um schließlich das Ionische Meer zu erreichen, segelt man etwas nördlich von Patras unter der Rio-Anthirion-Brücke durch. Darunter ist die Durchfahrt erst seit 2004 für Segler freigegeben.
Einmal angekommen im Golf von Patras liegen die Inseln Ithaka und Kefalonia direkt vor Ihnen. Wer eine weitere Woche unter Segeln einplant, wird belohnt mit den traumhaften Buchten der Ionischen Inseln und einfachen Wetterbedingungen.
Festzuhalten bleibt, dass Griechenland uns immer wieder neue Entdeckungen beschwert. Und wer einmal einen Segel-Törn rund um den Peloponnes gesegelt ist, der war nicht das letzte Mal dort! Wir von GlobeSailor beraten Sie gerne zu Ihren Charterplanungen.