So gelingt die Bootsübernahme für einen optimalen Start Ihres Yachtcharters

Jeder Yachtcharter, ob mit oder ohne Skipper, beginnt mit dem Check-in und der technischen Übernahme des Bootes. Dieser Schritt, der oft etwas lästig ist und in der Praxis gerne abgekürzt wird, ist jedoch unumgänglich und kann über den Erfolg Ihres Törns entscheiden.
Bei nicht von Anfang an gemeldeten Mängeln oder Problemen an Bord wird es Ihnen schwer fallen, ein von Ihnen unterschriebenes Übergabeprotokoll nachträglich anzufechten. Wenn Sie jedoch während Ihres Törns einen Wartungs- oder Verschleißmangel feststellen, der beim Check-in übersehen wurde, sollten Sie den Stützpunktleiter sofort telefonisch benachrichtigen. Zögern Sie nicht, Fotos/Videos von den betroffenen Gegenständen zu machen.

Zu Ihrer Vorbereitung können Sie unsere Checkliste hier herunterladen und ausdrucken!

Nachdem Sie alle administrativen Formalitäten im Charterbüro erledigt haben, ist es an der Zeit, an Bord des Bootes zu gehen. Mithilfe der vom Vermieter zur Verfügung gestellten Unterlagen (Tablet oder auszufüllendes Formular auf Papier) können Sie die Überprüfung des Bootes häufig selbstständig durchführen. Zögern Sie nicht, einen Techniker der Charterbasis hinzuzuziehen, wenn Ihnen etwas unklar erscheint, sowohl bei der Ausstattung des Bootes als auch bei den Navigationsinstrumenten. Rechnen Sie mit mindestens einer Stunde für die Übernahme Ihres Bootes, damit Sie mit ruhigem Gewissen ablegen können!
Wenn Sie das Boot mit einem professionellen Skipper mieten, empfehlen wir Ihnen, sich vom Skipper helfen zu lassen. Es bedeutet Zeitarsparnis und auch für den Skipper ist es sehr nützlich, das Boot genau kennenzulernen, bevor Sie starten. Am Ende müssen Sie das Protokoll unterschreiben, nicht der Skipper, denn der Mietvertrag läuft auf Ihren Namen und Ihre Kaution sichert den Charter ab.

Wir können die Übergabe in zwei Teile unterteilen, die äußere Bestandsaufnahme und die Kontrolle der Innenausstattung des Bootes.

1_ Äußere Bestandsaufnahme des Bootes

Nachdem Sie das Boot umrundet haben, um den allgemeinen Zustand des Rumpfes und der Takelage zu überprüfen, empfehlen wir Ihnen dringend, die Segel zu hissen, um ihren Zustand zu überprüfen. Überzeugen Sie sich, dass es keine Risse gibt und dass alle Latten und Rutscher an ihrem Platz sind.
Schalten Sie den Motor ein. Lassen Sie ihn laufen und überwachen Sie eine mögliche Rauchentwicklung. Testen Sie Vorwärts- und Rückwärtsgang, überprüfen Sie die Tankanzeige und den Füllstand sowie das Kühlwasser. Checken Sie den Füllstand der Wassertanks und wo sich die Einfüllstutzen sowie die dazu passenden Schlüssel befinden. Denken Sie auch an den Treibstoffkanister für den Außenbordmotor des Beibootes!
Schließlich sollten Sie auch die Ankerwinde testen, um böse Überraschungen zu vermeiden, wenn Sie an Ihrem ersten Ankerplatz ankommen. Testen Sie die elektrische und auch die mechanische Funktion.
Vergessen Sie nicht, sich über den Tiefgang des Bootes zu informieren. Und testen Sie das Echolot. Wir können Ihnen nur raten, sehr wachsam zu sein und einen Sicherheitsabstand von einem Meter Wasser unter dem Kiel einzuhalten.

2_ Bestandsaufnahme des Bootsinneren

Hier geht es nicht darum, die Gabeln zu zählen oder zu überprüfen, ob jeder eine Schüssel hat oder wie sauber der Ofen ist, sondern darum, sich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren, um die Sicherheit des Bootes und seiner Besatzung sicher zu stellen.
Finden und überprüfen Sie die Ventile des Bootes und testen Sie die Funktionstüchtigkeit aller Toiletten.
Checken Sie die Zusammensetzung des Werkzeugkoffers. Leider sind sie oft sehr schlecht ausgestattet. Wir empfehlen Ihnen, sich mit einigen grundlegenden persönlichen Werkzeugen auszustatten (Zange, Schäkelöffner, Letherman…). Ein Sicherheitsgurt oder ein Maststuhl können ebenfalls hilfreich sein, wenn Sie auf den Mast steigen müssen.
Vergessen Sie nicht, die Sicherheitsausstattung zu überprüfen (Nebelhorn, Taschenlampe, Erste-Hilfe-Kasten) und nehmen Sie sich natürlich die Zeit, die Rettungswesten an Bord zu finden und zu zählen.
Es ist auch hilfreich, zu überprüfen, ob ein Fernglas, ein Kompass, ein Cras-Lineal und Papierkarten für Ihr Segelgebiet vorhanden sind. Lokalisieren Sie auch die Schiffspapiere mit den Kontaktdaten des Stützpunktes oder des Vercharterers.
Lassen Sie sich gegebenenfalls über die Benutzung des Gaskochers instruieren und wiegen Sie die an Bord befindlichen Gasflaschen.
Nehmen Sie sich schließlich die Zeit, die Batterien und ihre Funktionalität zu überprüfen, um sie effizient aufzuladen. Wir empfehlen Ihnen auch, den allgemeinen Zustand des Motors (Öl- und Kühlmittelstand) und der Bilge des Bootes zu überprüfen.

So, jetzt wissen Sie, wie Sie Ihren Yachtcharter am besten starten.
Wenn Sie es geschafft haben, sich die nötige Zeit zu nehmen, um diese Schritte einzuhalten, haben Sie alle Chancen auf Ihrer Seite, um ruhigen Gewissens in See zu stechen.

Ein letzter Tipp: Nehmen Sie sich bei der ersten Fahrt die Zeit, das Boot (und seine Besatzung!) zu testen, ohne sich am ersten Tag zu weit vom Hafen zu entfernen. So können Sie in einem letzten Praxistest sehen, ob an Bord alles in Ordnung ist.

Jetzt bleibt uns nur noch Ihnen viel Spaß auf Ihrem Törn und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel zu wünschen!

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