Vom griechischen Epikureismus konnten wir auf unserer Kreuzfahrt in Griechenland Anfang April einiges miterleben! Denn: Ein Teil der Crew von GlobeSailor hatte die Möglichkeit, während einer Exkursion im Saronischen Golf verschiedene Boote und Routen zu testen. Und wir wurden nicht enttäuscht! Unser Hauptziel war es, sich einmal in die Lage unserer Kunden zu versetzen und möglichst viele Informationen über die Region und die Segelgebiete zu sammeln, um Sie als unsere Kunden bei der Vorbereitung Ihrer Kreuzfahrt richtig beraten zu können. Erleben Sie mit uns dieses großartige Abenteuer aufs Neue!
Tag 1: Hydra, die Insel der Esel und Katzen
Mit Sonnenbrille, Badesachen und unserer neuen Drohne im Gepäck verließen wir Donnerstagabend die Hauptstadt Paris voller Vorfreude auf Griechenland. Für einige ein ganz neues Reiseziel, freuten sich die Anderen, dieses mythische Land noch einmal zu besuchen. Später am Abend landeten wir in Athen, hielten uns jedoch nicht lange in der Metropole auf, sondern sprangen gleich in ein Taxi, das uns zur Marina Alimos brachte. Diese zählt zu einer der größten Häfen Griechenlands und verfügt über 1000 Anlegestellen. Die Marina liegt 15km südwestlich vom Stadtzentrum Athens, für die Strecke braucht man in etwa 30 Minuten mit dem Auto. Noch am selben Abend trafen wir uns mit unserem Partner Sail Your Myth, mit dem wir das kommende Wochenende verbrachten.
Wir hatten die Ehre, mit George, dem Eigentümer des Yachtvercharterers Sail Your Myth und Andreas, ebenfalls Skipper, auf unseren Booten zu segeln. Wir gingen an Bord zweier sehr schöner Katamarane, einer Lagoon 42 und einer Lagoon 450F. Diese beiden Boote sind sehr geräumig und bieten große Kabinen. George hat uns dort sehr herzlich und aufmerksam empfangen.
Auf jedem Bett fanden wir kleine Geschenke – eine Flasche selbstgemachtes Olivenöl von unseren Skippern, ein Stückchen selbstgemachte Seife aus wertvollem Olivenöl und ein persönliches Wort für jeden von uns. Von so viel Gastfreundlichkeit überwältigt fühlten wir uns sofort wohl und freuten uns noch mehr auf die bevorstehende Zeit zusammen! Wir teilten uns in zwei Gruppen auf, sodass auf jedem Katamaran neun Leute (acht Passagiere und ein Skipper) Ihren Platz fanden. Wir lichteten den Anker am nächsten Tag gegen 10 Uhr morgens. George und Andreas managten die Kursbestimmung und die Navigation.
Da sich der Wind leider etwas im Hintergrund hielt, mussten wir den ganzen Ausflug über mit Motor fahren, was aber keineswegs der super Erfahrung, die wir gemacht haben, geschadet hatte! Nach nur 15 Minuten waren wir bereits von der unglaublichen Landschaft beeindruckt – strahlend blauer Himmel, spiegelglattes Wasser und in der Ferne konnte man die Akropolis spähen.
Bevor wir unseren ersten Zwischenstopp erreichten, nutzen wir die ruhigen Wetterbedingungen für einen Aperitif an Bord unserer Katamarane. Unser Partner Sail Your Myth hatte bereits für unsere Versorgung gesorgt, einige Lebensmittel aufs Boot gebracht und dabei keineswegs an leckeren Spezialitäten und Delikatessen gespart! Während wir uns auf dem Trampolin des Katamarans sonnten, genossen wir die typisch griechischen Speisen. So lässt’s sich leben!
Danach hielten wir in einer kleinen Bucht etwa eine Stunde von Hydra entfernt. Die tapferen unter uns trauten sich sogar für eine kurze Schwimmerei ins eisige, 16°C kalte Wasser zu springen! Das Faulenzen unter der warmen Sonne war daneben eine sehr attraktive Alternative!
Gegen 17 Uhr erreichten wir dann die Insel Hydra. Unsere Ankunft war wirklich wunderschön! Man konnte die weißen Häuschen mit ihren blauen Dächern auf dem Hügel sehen und der Fischerhafen in einer kleinen Bucht bildete die perfekte Szenerie für eine Postkarte. Die typischen „Klischees" aus Griechenland wurden uns tatsächlich bestätigt, aber nur in positiver Weise: Die Authentizität und der Charme des Dorfes, die typischen weißen Häuser mit Glyzinien, die an den Wänden verlaufen, der kleine Glockenturm an der Kirche – all das bietet wahrlich einen atemberaubenden Ausblick!
George und Andreas boten eine kleine Tour durch die Stadt an, denn die beiden kennen die Insel in- und auswendig. Oder man setzte sich auf die Terrasse eines der vielen Cafés und beobachtete das rege Geschehen am Hafen. Autos sind auf der Insel verboten, Waren werden alle auf den Rücken von Eseln und Maultieren transportiert. Ein vollkommener Tapetenwechsel zu unserer Welt!
Hydra hat nicht immer nur wegen seiner Schönheit geglänzt, die Insel spielte auch eine essentielle Rolle während des griechischen Unabhängigkeitskrieges. Kleiner geschichtlicher Exkurs: Während der osmanischen Besatzung, die fast vier Jahrhunderte dauerte (vom 14. Jahrhundert bis Anfang der 1830er Jahre), behielt Hydra eine große Autonomie für den Rest des griechischen Territoriums.
Auf diesem kleinen Stück Land, das als zu feindselig galt, wurde keine osmanische Verwaltung installiert, was den Bewohnern eine starke Unabhängigkeit und sogar eine eigene Flagge ermöglichte. Die Mehrheit der Inselbewohner waren Seeleute und entwickelten deshalb eine große Handelsflotte. Hydra strahlte dank seines Handelsaustauschs im gesamten Mittelmeerraum aus. Diese Seemacht der Insel spielte eine entscheidende Rolle beim Sieg der Revolution.
Nach einem Spaziergang durch das Dorf und seinen malerischen Gassen schlugen die Glocken Zeit für unsere erste kulinarische, traditionelle Erfahrung! Wir ließen uns von George leiten, der uns zum Abendessen in das Restaurant Xeri Elia Taverna, auch bekannt als Douskos Taverna, die Lieblingsadresse von Maria Callas und Aristoteles Onassis, führt. Warum, verstanden wir auch sofort: Als wir an unserem Tisch ankamen, servierten uns die Kellner nacheinander Teller voll mit griechischen kulinarischen Highlights, die unsere Skipper für uns bestellten.
Nach Bauernsalat mit Feta, gefüllten Bohnen, Moussaka, griechischem Wein und vielem mehr hatte uns Griechenland völlig mit seinem Charme überzeugt und vor allem unsere Geschmacksnerven gefesselt! Der Abend kostete 16€ pro Person.
Tag 2: Poros, die Insel, auf der die Zeit stehen bleibt
3000 Katzen auf einer Insel lassen sich nicht so leicht übersehen! Bei unserem Erwachen am Samstagmorgen machte Hydra, auch bekannt als „Katzeninsel“, ihrem zweiten Namen alle Ehre. Wir erlebten ein wirklich lustiges Bild: Um 8 Uhr legte ein Frachter am Hafen an und sofort kamen auch die Maultiertreiber an die Docks, bereit, ihre Waren zu liefern. In dieser ohnehin schon komischen Szene fanden dann auch noch hunderte Katzen ihren Platz nicht weit vom Hafen und behielten die Fischerboote und Fischer ganz genau im Auge. Ihren gut genährten Körpern nach scheinen die Fischer immer sehr großzügig zu sein! Weil wir an diesem Morgen früh aufgestanden waren, konnten wir uns mit einem letzten Spaziergang durch das Dorf belohnen. Schon 10 Minuten Gehen reichen aus, um auf einer Höhe zu sein, die einen unvergleichlichen Ausblick auf den Horizont liefert. Um 11 Uhr verließen wir Hydra und machten uns auf den Weg zu einer weiteren Perle des Saronischen Golfes: Der Insel Poros. Es war die ideale Zeit, um das Mittagessen an Bord zu verbringen. Nach zwei Stunden Fahrt konnten wir bereits die Küsten der Insel weit hinten am Horizont entdecken. Die Ankunft erfolgte sicher, auch wenn der Zugang zum geschützten Hafen der Insel durch einen engen Kanal zwischen der Küste von Poros und der Peloponnes erfolgt und man sehr auf die herausfahrenden Fähren achten muss. Dank unserer erfahrenen Skipper war das aber kein Problem.
Auf Poros erfuhren wir eine ganz andere Atmosphäre. Dort gibt es viel mehr Boutiquen, Bars und Restaurants, die Insel ist im Allgemeinen touristisch weiter erschlossen. Während unseres Besuches war es noch ziemlich ruhig, da erst die Zeit um Ostern den Beginn der Saison markiert. Wir konnten uns trotzdem leicht die Aufregung des Sommers vorstellen. Wir setzten unseren Besuch bei einem schönen Spaziergang fort. Ungeachtet des trüben Wetters wollten wir all die schönen Sehenswürdigkeiten, die vor uns lagen, fotografieren. Wir nutzten die Gelegenheit, um unsere neue Drohne zu testen. Herausgekommen sind wirklich sehr schöne Bilder und Videos! Fotos vom Boot vor Anker in großartigen Buchten oder auch von den geselligen Momenten an Bord des Bootes sind einfach wunderschöne Erinnerungen an einen Bootsurlaub. All unsere Videos können Sie auf unserem YouTube-Kanal finden. Reisen Sie auch mit einer Drohne? Wir können es nur empfehlen!
Unser Kreuzfahrt-Leben ging weiter. Das Ende des Nachmittags verbrachten wir an Bord der Boote, entspannten und genossen einen herrlichen Blick auf den Sonnenuntergang über dem Wasser. Das Leben an Bord ist beruhigend! Am Ende trafen wir uns alle auf einen Drink auf einem der Katamarane auf dem Trampolin. Selbst mit 16 Leuten war dort Platz für alle. Dies ist einer der großen Vorteile von Multihulls!Der zweite Abend in Griechenland bedeutete für uns auch ein Besuch des zweiten traditionellen Restaurants! Einmal mehr ließ uns George eine exzellente Adresse entdecken. Unser Skipper hat nämlich einen Fischer als Freund, und der wiederum besitzt die Taverne Gia Mas in Poros. Wir können behaupten, dass wir Griechenland und all seine Möglichkeiten voll ausgenutzt haben!
Tag 3: Athen, ein Sprung in die Antike
Sonntags morgens waren wir alle weniger geneigt aufzustehen, denn es war bereits unser letzter Tag im griechischen Paradies. Wir verließen Poros ziemlich schnell, um an einem Segelyacht-Rennen teilzunehmen, das in der Bucht stattfand. Passend dazu wurde der Wind stärker und maß schnell 20 Knoten. Das Rennen machte super Spaß und bot uns allen eine tolle Show. Danach nahmen wir Kurs in Richtung Athen. Drei Stunden unter Großsegel und Genua segeln, was ein Spaß! Trotz der rauen See waren die Boote sehr stabil - ein weiterer Pluspunkt der Katamarane, auf denen man sich wirklich sicher fühlt!
Am frühen Nachmittag erreichten wir die Akropolis nach einer 20-minütigen Fahrt mit dem Taxi. Der Eintritt dort ist kostenpflichtig: 20€ pro Person, um alle Bauwerke der Akropolis sowie das Parthenon und das Theater von Dionysus zu besichtigen. Das ist ein bisschen teuer, aber lohnt sich! Wenn man auf der Bühne des Theaters steht, fühlt man sich wie in einer Zeitmaschine! Die Ausrichtung der Achsen und die optischen Täuschungen des Parthenon sind wirklich genial. Die Griechen haben Recht, darauf stolz zu sein! Der Besuch des bekanntesten Monuments Griechenland lässt sich mit einem schönen Spaziergang verbinden, bei dem es jeden weiteren Meter neue historische Relikte zu bestaunen gibt. Absolut empfehlenswert! Am letzten Abend gingen wir an Bord unserer Boote und ließen das Wochenende noch einmal Revue passieren. Wir verbrachten drei unglaubliche Tage mit George und Andreas,
gerade lang genug, um den Charme Griechenlands zu entdecken und uns dazu zu bringen, auch andere Segelgebiete wie die Kykladen oder die Ionischen Inseln einmal zu besuchen. Wir können Ihnen eine Kreuzfahrt in Griechenland zu 200% empfehlen!
Die Vorteile einer Kreuzfahrt mit Skipper
Man könnte meinen, dass man an Privatsphäre verliert, wenn man mit einem Skipper oder einer Crew segelt, die man nicht kennt. Aber da irrt man sich! George und Andreas waren sehr professionell und wir haben das Gefühl, dass sie nicht zum ersten Mal als Skipper segeln.Im Folgenden haben wir Ihnen eine kurze Übersicht aufgelistet, wie sich das Leben an Bord mit unseren Skippern gestaltet hatte:
-Kommunikation: Skipper sind häufig bilingual, manchmal sogar dreisprachig! In Abhängigkeit Ihrer Destination spricht Ihr Skipper Französisch, Englisch oder eine andere mit Ihnen vereinbarte Sprache. Wir haben uns mit George auf Englisch und mit Andreas auf Französisch unterhalten.
-Route: Wir haben keine Zeit bei der Wahl der Route verloren, denn die Skipper kennen die Segelreviere und Inseln sehr gut. George und Andreas haben uns eine Route vorgeschlagen, die sie ausgesucht hatten, aber sie hätten sich auch an unsere Bedürfnisse angepasst.
-Navigation: Unsere Skipper haben das Segeln alleine gemanagt, sich aber auch sehr über Hilfe unsererseits gefreut. Eine sehr praktische Eigenschaft der Lagoon ist, dass man die Segel mit einer einzelnen elektrischen Winde hissen und folglich das Boot unabhängig von der Cockpithöhe tadellos steuern kann.
-Geheimtipps und lokale Informationen: Zusätzlich zur Navigation haben uns unsere Skipper die besten Sehenswürdigkeiten, Badestellen, Restaurants und vieles weitere mitgeteilt!
-Das Leben an Bord: George und Andreas haben die Führung übernommen, aber sie wussten, wie sie uns auch genügend Privatsphäre lassen. Sie schliefen an Bord des Katamarans in einer der Kabinen. Wir haben schnell das perfekte Gleichgewicht zwischen Präsenz und Diskretion gefunden.
Ein großes Dankeschön an George und Andreas, dass ihr uns auf diesem Abenteuer begleitet und mit uns eure Leidenschaft für Griechenland geteilt habt!
Ein sehr schöner Bericht mit tollen Fotos – da will man gleich los nach Griechenland…
Ja das stimmt, vor allem wenn das Wetter nun draußen winterlich wird..