Von Olympia zum Hochseerennen: Ein Blick auf außergewöhnliche Athleten

Eine olympische Medaille zu gewinnen, ist für jeden Sportler in jeder Disziplin die Krönung der sportlichen Karriere. Wie macht man nach einer solchen Erfahrung weiter? Wie kann man auf einer solchen Leistung weiter aufbauen? Wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele haben wir atypische und inspirierende Lebensläufe von Olympia-Medaillengewinnern ausgewählt. Sie sind Franzosen, Deutsche, Engländer oder Spanier und haben es geschafft, sich neuen sportlichen, menschlichen und ökologischen Herausforderungen zu stellen. Im Fokus stehen Jean Galfione, Damien Seguin, Susann Beucke, Hannah Mills und Joan Cardona.

Jean Galfione, französischer Medaillengewinner im Stabhochsprung — Atlanta 1996

Jean Galfione, der 1996 bei den Olympischen Spielen in Atlanta die Goldmedaille im Stabhochsprung gewann, ist auch für seine Karriere als Skipper und Steuermann bekannt. Im Jahr 2005 stieg er auf seine zweite Leidenschaft um und schloss sich dem französischen Team für den America’s Cup an. 2012 belegte er den siebten Platz beim Transatlantikrennen „Solidaire du chocolat“, an dem er an der Seite von Tanguy de Lamotte teilgenommen hatte.

Von der Class40 angesteckt, ließ er für sich und seinen Sponsor Serenis Consulting ein Boot bauen und startete nacheinander bei renommierten Rennen: der Route du Rhum in den Jahren 2014, 2018 und 2022, dem Normandy Channel Race 2017 und der Transat Jacques Vabre im Jahr 2021. Vom olympischen Stabhochspringen zu internationalen Hochseeregattas: Jean Galfione hat bewiesen, dass man mit Beharrlichkeit und Bescheidenheit seine sportlichen Ziele erreichen kann. Wir hatten das Glück, Jean bei seinem ersten Yachtcharter mit uns im Jahr 2014 kennn zu lernen. Im Jahr 2021 hatten wir dank eines gemeinsam organisierten Gewinnspiels sogar die Gelegenheit, auf seiner Class40 mitzusegeln.

Damien Seguin, französischer Paralympics-Medaillengewinner in der 2.4mR-Klasse — Athen 2004, Peking 2008 & Rio 2016

Er gewann zwei paralympische Goldmedaillen 2004 in Athen und 2016 in Rio und eine Silbermedaille 2008 in Peking in der Bootsklasse 2.4mR. Als Fahnenträger der französischen Delegation in London 2012 ist Damien Seguin eine feste Größe bei den Olympischen Spielen.

Parallel dazu begann er mit dem Hochseerennsport und startetet in der Figaro-Klasse und später der Class40. Er nahm als Doppel- und Einzelkämpfer an Wettbewerben wie der Transat Jacques Vabre und der Route du Rhum teil. Im Jahr 2018 setzt er seine Karriere als Hochseesegler in der Imoca-Klasse fort, deren Höhepunkt die Teilnahme an der Vendée Globe 2020-2021 ist. Er belegte mit seinem Boot Groupe Apicil den 7. Platz und war damit der erste Skipper mit Behinderung, der eine Weltumsegelung alleine, ohne Zwischenstopps und ohne Unterstützung absolvierte. Im Jahr 2024 wird er mit seinem neuen Foil-Boot an der Vendée Globe teilnehmen. Damien Seguin wurde bereits zweimal mit der Ehrenlegion ausgezeichnet.

Susann Beucke, deutsche Medaillengewinnerin im 49er — Tokio 2020

„Sanny“ Beucke, die 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio die Silbermedaille im 49er gewann, ist eine feste Größe im deutschen Segelsport. Im Jahr 2022 verlegte sie sich auf den Hochseerennsport und schloss sich der Figaro-Rennserie an. Entschlossen nahm sie im selben Jahr an ihrer ersten Solitaire du Figaro teil und trainiert hart, um 2028 als erste deutsche Frau bei der Vendée Globe an den Start zu gehen. In den Jahren 2022-2023 war sie Teil der PRB-Holcim-Crew, um am The Ocean Race teilzunehmen. Susann meint: „Man muss an sich selbst glauben und seinen eigenen Weg gehen. Das ist der einzige Weg, um an den richtigen Ort zu kommen.

Hannah Mills, englische Medaillengewinnerin im 470er — London 2012, Rio 2016 & Tokio 2012

Hannah Mills hat bei den Olympischen Spielen 2012 in London eine Silbermedaille und 2016 in Rio sowie 2020 in Tokio eine Goldmedaille gewonnen. Ihre persönlichen Ziele bestehen darin, das Bewusstsein für eine sauberere Umwelt und einen geschlechtergerechteren Sport zu schärfen. 2019 startet sie die vom IOK unterstützte Kampagne #BigPlasticPledge, die Einwegplastik aus dem Sport verbannen möchte. Als Strategin auf der Sail GP-Strecke ist sie auch Botschafterin des Women’s Pathway, der auf mehr weibliche Präsenz an Bord zielt, und daran arbeitet, bis 2026 auch eine weibliche Steuerfrau auf der Rennstrecke zu haben. Hannah Mills ist ein Beispiel für Beharrlichkeit und Optimismus für eine bessere Welt.

Joan Cardona Méndez, spanischer Olympia-Medaillengewinner in der Finn-Klasse — Tokio 2020

Der Spanier Joan Cardona Méndez, der bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio die Bronzemedaille gewann, hat es geschafft, sich mit einem großen Projekt neu zu orientieren, indem er sich dem spanischen Team beim SailGP angeschlossen hat. Er ist Taktiker und Grinder in der jüngsten Mannschaft des Segelsports und eine zentrale Stütze. In der vierten Saison gewannen die Spanier in Los Angeles ihren ersten Sieg und erweiterten damit die Erfolgsbilanz des jungen Joan von der Insel Menorca.

Dieses Jahr werden bei den Segelwettbewerben in Marseille zwischen dem 28. Juli und dem 8. August zehn olympische Titel und dreißig Medaillen vergeben. Die DACH-Region ist mit 14 deutschen, 9 österreichischen und 8 Schweizer Athleten mit der Hoffnung auf einen Platz auf dem Siegertreppchen vertreten.


Wir bei GlobeSailor teilen diesen olympischen Geist und verfolgen die Sportnachrichten mit Leidenschaft. Wir freuen uns natürlich besonders auf die Segelwettbewerbe der Olympischen Spiele 2024!

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