Der Kiel spielt bei einer Segelyacht eine entscheidende Rolle. Über die Bootsgeschichte hinweg haben sich verschiedene Kielarten und -designs durchgesetzt. Wir haben die wichtigsten für Sie zusammengefasst und jeweils deren Nutzen aufgezeigt. Finden Sie die richtige Kielart für Ihren nächsten Yachtcharter.
Definition Kiel
Der Kiel ist ein Längsbalken an der Unterseite des Bootes, mit einem flossenähnlichen Aufbau entlang der Mittellinie. Dieser Teil der Yacht spielt eine entscheidende Rolle für die Stabilität und die Leistung des Bootes. Das erste Bauteil einer Segelyacht ist immer der Kiel, von welchem aus anschließend die elementaren Bauteile des Bootes ausgehen – er bildet das Rückgrat einer Yacht. Der Kiel sorgt für Kursstabilität, verhindert den seitlichen Abdrift und sorgt für die Standhaftigkeit des Bootes. Dadurch ist es möglich, dass sich eine Yacht auch ohne Fremdeinwirkung wieder selbstständig aufrichtet. Der Kiel bildet das Gegengewicht zum Wind im Segel des Bootes.
Der Kurzkiel weist im Verhältnis zur Schiffslänge eine kurze horizontale Länge auf. Dadurch wird das Boot leichter, schneller und wendiger. Auch das manövrieren fällt durch das niedrige Gewicht leicht. Trotz des etwas größeren Tiefgangs im Vergleich zum Langkiel ist die Richtungsstabilität schwächer. Diese Kielart wird bei den meisten Seriensegelbooten im modernen Schiffsbau eingesetzt.
Horizontal über die gesamte Länge des Unterwasserschiffes verläuft der Langkiel. Durch die Länge und die hydrodynamische Form sind Langkieler meist langsamer als Kurzkieler. Jedoch weisen Sie eine hohe Kursstabilität auf und ermöglichen ein weiches Einsetzen in die Welle. Im allgemeinen gelten Langkieler als sehr seetüchtig und sind meist nur noch bei den Klassikern unter den Segelbooten zu finden.
Unter Kielbombe versteht man ein Gewicht am unteren Ende der Kielflosse, welches meist mit Blei oder Eisen gefüllt ist. Dieses beeinflusst das Segelverhalten, sowie die Stabilität des Bootes. Durch das erhöhte Gewicht entsteht ein aufrechtes Moment und das Blei führt zu geringerem Widerstand, wodurch sich die Performance der Segelyacht verbessert. Nutzen Sie diesen Klassiker für Ihren nächsten Yachtcharter im Mittelmeer, der Karibik oder der Ostsee.
Ist ein Boot mit einem Hubkiel ausgestattet, ist es möglich, die Kielflosse anzuheben und in das Schiffsinnere hochzuziehen. Dadurch wird das Trockenfallen mit der Yacht möglich und sie ist trailierbar. Jedoch entsteht durch das hochziehen weniger Platz unter Deck. Der Hubkiel wird heutzutage für Yachten aller Größen- und Preisklassen eingesetzt.
Bei einer Mischung aus Kiel und Schwert wird vom einem Kielschwert gesprochen. Dieses besteht aus einer kurzen Kielflosse, aus welchem ein Schwert ausgefahren werden kann. Kiel und Schwert wirken dabei gleichermaßen zusammen. Das Kurzkiel dient dabei der Gewichtsstabilisierung und das Schwert verringert einen Abdrift. Diese Kielart finden Sie nicht in unserem Charterangebot, da sie vor allem bei Leichtbooten verwendet wird.
Bei einem Schwenkkiel ist es möglich den Kiel in den Rumpf zu klappen, bzw. zu schwenken, die Schwenkachse verläuft dabei quer zur Rumpflängsachse. Der Vorteil dabei ist, dass die Flosse bei einer Grundberührung einfach nach hinten klappt, wodurch das Trockenfallen möglich wird. Daher besitzt ein Schwenkkiel auch zwei verschiedene Tiefgänge. Jedoch ist die Rumpfbelastung bei normalem Segelbetrieb deutlich höher als bei anderen Kielarten und das Kiel selbst hat ein relativ hohes Gewicht. Typischerweise werden Schwenkkiele in seichten Gewässern mit hohem Tidenhub genutzt, wie in der Bretagne.
Der Flügelkiel setzte sich erstmals 1983 bei America’s Cup durch. Es handelt sich dabei um eine hoch am Kiel angebrachte Kielbombenform, wodurch die Yacht auch bei rauer See und starkem Wind hohen Speed aufbringen kann. Jedoch ist die Gefahr des Abdriften höher und es wird schwierig hohe Geschwindigkeit bei wenig Wind aufzubringen.
Besitzt die Segelyacht zwei Kurzkiele mit jeweils kurzen Kielflossen , welche seitlich am Bootsrumpf angebracht sind, nennt sich dies Kimmkiel. Der offensichtliche Vorteil dieser Kielart ist, dass die Yacht auch in Tidengewässern aufrecht stehen bleibt, sollte sie trockenfallen. Daraus ergibt sich auch die bevorzugte Nutzung des Kimmkiels für flache Binnenreviere. Wir empfehlen den Kimmkiel vor allem für Ihren Charter in der Bretagne.
Eine überproportional große Kielflosse mit Kielbombe ist charakteristisch für den Kippkiel. Diese kann seitlich angehoben werden, wodurch sich die Krängung des Boots reduziert, wodurch aufrechtes und schnelles Segeln ermöglicht wird.
Fazit
Ein Kiel ist unabdingbar bei einem Segelboot und spielt eine große Rolle für den Charakter des Bootes, es gibt die unterschiedlichsten Arten. Im Charterangebot von GlobeSailor finden Sie den Kimmkiel, Schwenkkiel und den Festkiel mit Bombe. Welche für ihren Yachtcharter der richtige ist, ist ganz abhängig von der Destination, Bootsgröße, sowie Ihrem Vorhaben während des Charters. Für Binnengewässer, wie in der Bretagne eignen sich besonders der Kimmkiel, und der Schwenkkiel. Allroundtalent ist dahingegen der Festkiel mit Bombe. Dieser ist für alle Häfen geeignet. Sie möchten mehr über den Aufbau einer Segelyacht lernen – buchen Sie jetzt mit GlobeSailor Ihren Segelkurs oder nehmen Sie mit Ihrem Bareboatcharter Kurs auf eine Destination Ihrer Wahl.