Ein Segeltörn Sardinien gilt als das ultimative Segelparadies im Mittelmeer – doch während sich Touristen an der berühmten Costa Smeralda drängen, kennen erfahrene Segler längst die wahren Schätze der Insel. Abseits der überfüllten Strände und teuren Marinas warten versteckte Buchten darauf, entdeckt zu werden. Diese sieben geheimen Spots sind nur per Segelboot zu erreichen und bieten das authentische Sardinien-Erlebnis, nach dem sich jeder Törn-Segler sehnt.
Von einsamen Sandstränden bis hin zu dramatischen Felsklippen – jede dieser Buchten erzählt ihre eigene Geschichte und bietet perfekte Bedingungen zum Ankern, Schwimmen und Entspannen. Dabei sind sie nicht nur landschaftlich spektakulär, sondern auch seglerisch interessant: geschützte Liegeplätze, kristallklares Wasser und oft eine kleine Taverne in der Nähe, wo Einheimische noch echte sardische Küche servieren.
Cala Sisine – Ostküsten-Highlight für jeden Sardinien-Segeltörn
An der wilden Ostküste Sardiniens, zwischen Cala Gonone und Arbatax, liegt eine der spektakulärsten Buchten der Insel: Cala Sisine. Diese halbmondförmige Bucht mit ihrem weißen Kieselstrand und dem türkisblauen Wasser ist nur per Boot oder über einen anspruchsvollen Wanderweg erreichbar – was sie zu einem echten Geheimtipp für jeden Segeltörn Sardinien macht.

Die Anfahrt von Süden her bietet atemberaubende Ausblicke auf die schroffen Kalksteinfelsen, die wie Wächter über der Bucht thronen. Das Ankern ist hier bei ruhigem Wetter problemlos möglich, allerdings sollten Sie die Wetterverhältnisse genau beobachten, da die Ostküste bei Ostwind schnell ungemütlich werden kann. Die Wassertiefe beträgt in der Bucht etwa 8-12 Meter, der Grund ist sandig mit vereinzelten Felsen.
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Was Cala Sisine besonders macht, ist ihre unberührte Natur. Hier gibt es keine Strandbars oder Souvenirläden – nur Sie, das Meer und eine der schönsten Landschaften Sardiniens. Die beste Zeit für einen Besuch ist früh am Morgen oder späten Nachmittag, wenn das Licht die Felswände in warme Goldtöne taucht. Schwimmer und Schnorchler kommen hier voll auf ihre Kosten, denn das glasklare Wasser bietet Sichtweiten bis zu 30 Meter.
Porto Flavia – Industriegeschichte trifft Naturschönheit
Nicht weit von Masua an der Südwestküste entfernt liegt eine der außergewöhnlichsten Buchten Sardiniens: Porto Flavia. Diese kleine Bucht besticht nicht nur durch ihre natürliche Schönheit, sondern auch durch ihre faszinierende Industriegeschichte. Die spektakulären Überreste der ehemaligen Verladestation für Blei und Zink, die direkt in die Felswand gebaut wurde, machen diese Bucht zu einem einzigartigen Erlebnis.
Beim Segeln in diese Bucht fühlt man sich wie in einem Freilichtmuseum. Die rostigen Stahlkonstruktionen, die sich dramatisch gegen den blauen Himmel abheben, erzählen von Sardiniens bergbaulicher Vergangenheit. Gleichzeitig bietet die Bucht hervorragende Ankermöglichkeiten in 6-10 Meter Tiefe auf Sandgrund. Der Schutz vor den vorherrschenden Nordwestwinden ist ausgezeichnet.
Besonders spektakulär ist der Blick vom Wasser aus auf die benachbarte Insel Pan di Zucchero, einen 133 Meter hohen Kalksteinfelsen, der wie ein Zuckerhut aus dem Meer ragt. Diese Felsformation ist ein beliebtes Fotomotiv und macht jeden Sonnenuntergang zu einem unvergesslichen Erlebnis. Taucher finden hier eine interessante Unterwasserwelt, die sich zwischen den versunkenen Industrieanlagen entwickelt hat.

Cala Domestica – Perfekter Zwischenstopp für Ihren Sardinien-Segeltörn
Versteckt zwischen den Dünen der Südwestküste liegt Cala Domestica, eine Bucht, die ihren Namen zu Recht trägt – hier fühlt man sich wie zu Hause. Diese sichelförmige Bucht mit ihrem goldenen Sandstrand und den charakteristischen Dünen im Hintergrund bietet nicht nur landschaftliche Schönheit, sondern auch praktische Vorteile für jeden Segeltörn Sardinien.
Der Ankergrund in Cala Domestica ist nahezu perfekt: feiner Sand in 4-8 Meter Tiefe, der den Anker sicher hält, ohne das Equipment zu beschädigen. Die Bucht ist nach Norden hin geöffnet, bietet aber ausreichend Schutz vor den häufigen Nordwestwinden. Bei südlichen Winden sollten Sie allerdings einen alternativen Ankerplatz suchen, da die Bucht dann zur Leeseite wird.
Was diese Bucht besonders charmant macht, ist die kleine Strandbar, die in den Sommermonaten geöffnet hat. Hier können Sie authentische sardische Spezialitäten probieren und mit Einheimischen ins Gespräch kommen. Die Preise sind moderat, die Atmosphäre entspannt. Für Familien mit Kindern ist Cala Domestica ideal, da der Strand sanft ins Meer abfällt und das Wasser auch in Ufernähe kristallklar ist. Der feine Sand und die geschützte Lage machen sie zu einem perfekten Stopp für längere Segeltouren.

Cala Spinosa – Karibik-Feeling beim Segeln um Sardinien
Ganz im Norden Sardiniens, auf der Halbinsel Capo Testa, verbirgt sich ein wahres Paradies: Cala Spinosa. Diese kleine Bucht wird oft übersehen, da sie etwas abseits der Hauptrouten liegt, doch genau das macht ihren Reiz beim Segeln um Sardinien aus. Das Wasser hier schimmert in allen Blautönen – von Türkis bis zu tiefem Saphir – und erinnert mehr an die Karibik als an das Mittelmeer.
Die Zufahrt zur Bucht ist etwas anspruchsvoll, da sie zwischen bizarren Granitfelsen hindurchführt. Diese rosafarbenen Felsformationen, die durch Wind und Wetter in fantastische Skulpturen verwandelt wurden, machen Cala Spinosa zu einem der fotogensten Orte Sardiniens. Beim Ankern sollten Sie besonders vorsichtig sein, da der Grund teilweise felsig ist. In der Mitte der Bucht finden Sie jedoch einen guten Sandfleck in etwa 6 Meter Tiefe.
Der Strand selbst ist klein aber fein – perfekt für ein romantisches Picknick oder zum entspannten Sonnenbaden. Das Besondere an Cala Spinosa ist das Lichtspiel, das die Granitfelsen ins Wasser werfen. Je nach Tageszeit und Sonnenstand verändert sich die Farbe des Wassers dramatisch. Fotografen und Instagram-Enthusiasten kommen hier voll auf ihre Kosten, aber auch Ruhesuchende finden in dieser abgeschiedenen Bucht ihre perfekte Auszeit.
Porto Conte – Naturpark-Atmosphäre mit Geschichte
Westlich von Alghero erstreckt sich der Golf von Porto Conte, eine weitläufige Bucht, die Teil des Naturparks Parco di Porto Conte ist. Diese Region bietet mehrere versteckte Ankerplätze, die von den meisten Seglern übersehen werden. Besonders die nördlichen Ausläufer der Bucht, nahe der Punta del Giglio, bieten einsame Ankerplätze mit spektakulären Ausblicken und gehören zu den Geheimtipps für jeden erfahrenen Segeltörn Sardinien.
Die Geschichte dieser Region reicht weit zurück – bereits die Römer schätzten die geschützte Lage von Porto Conte. Heute können Segler die Überreste römischer Villen bewundern und gleichzeitig die unberührte Natur genießen. Der Ankergrund ist größtenteils sandig, in einigen Bereichen jedoch auch felsig, weshalb eine gründliche Erkundung mit dem Echolot empfehlenswert ist.
Foto: Die Küstenlinie von Cannigione

Besonders reizvoll ist ein Besuch der nahe gelegenen Grotta di Nettuno, einer der schönsten Tropfsteinhöhlen Europas. Von Ihrem Ankerplatz aus können Sie mit dem Dinghy zur Höhle fahren und diese besichtigen. Die Kombination aus Segeln, Geschichte und Naturerlebnis macht Porto Conte zu einem Muss für kulturinteressierte Segler. Abends, wenn sich die Touristenboote zurückgezogen haben, haben Sie oft die ganze Bucht für sich allein.
Cala Brandinchi – Das sardische Tahiti
An der Nordostküste, nicht weit von San Teodoro entfernt, liegt eine Bucht, die von Einheimischen liebevoll „Tahiti“ genannt wird: Cala Brandinchi. Der Spitzname ist durchaus berechtigt, denn der puderweiße Sand und das türkisfarbene Wasser erinnern tatsächlich an die Südsee. Obwohl die Bucht tagsüber von Landtouristen besucht wird, verwandelt sie sich am späten Nachmittag in eine ruhige Oase und wird für jeden Segeltörn Sardinien zu einem traumhaften Erlebnis.
Für Segler bietet Cala Brandinchi einen guten Ankerplatz in 8-15 Meter Tiefe auf Sandgrund. Die Bucht ist nach Osten geöffnet, weshalb Sie bei Ostwind vorsichtig sein sollten. Bei den häufigeren Nordwest- und Westwinden ist sie jedoch gut geschützt. Das Besondere an dieser Bucht ist das extrem flache Wasser in Strandnähe – Sie können hunderte Meter weit ins Meer hineinlaufen, ohne dass Ihnen das Wasser über die Hüfte geht.
Diese Besonderheit macht Cala Brandinchi auch zu einem idealen Stopp für Familien mit kleinen Kindern. Der Strand fällt so sanft ab, dass selbst Kleinkinder sicher im warmen, seichten Wasser spielen können. Für Erwachsene gibt es trotzdem genug tieferes Wasser zum Schwimmen und Schnorcheln. Die beste Zeit für einen Besuch ist der frühe Morgen, wenn die Sonne das Wasser in den schönsten Farben leuchten lässt und Sie den Strand fast für sich allein haben.

Cala Cartoe – Der ultimative Geheimtipp für Ihren Sardinien-Segeltörn
Unser letzter Geheimtipp führt uns in den wilden Süden Sardiniens, nach Cala Cartoe. Diese kleine, versteckte Bucht südlich von Teulada ist selbst vielen Sardinien-Kennern unbekannt. Der Grund: Sie ist nur per Boot erreichbar und liegt in einem militärischen Sperrgebiet, das jedoch für den zivilen Bootsverkehr freigegeben ist – allerdings nur tagsüber. Diese Exklusivität macht sie zum ultimativen Highlight für jeden anspruchsvollen Sardinien-Segeltörn.
Cala Cartoe besticht durch ihre ursprüngliche Schönheit und die Tatsache, dass hier garantiert keine Menschenmassen auftreten. Die Bucht ist klein und intimate, umgeben von mediterraner Macchia und rötlichen Felsen. Der Ankergrund ist sandig und bietet bei normalen Bedingungen sicheren Halt in 5-8 Meter Tiefe. Aufgrund der exponierten Lage sollten Sie jedoch immer ein Auge auf die Wettervorhersage haben.
Das Wasser in Cala Cartoe ist außergewöhnlich klar und bietet hervorragende Bedingungen zum Schnorcheln. Die Unterwasserwelt ist hier noch weitgehend unberührt, und mit etwas Glück können Sie sogar Delfine beobachten, die in diesen Gewässern regelmäßig gesichtet werden. Ein Besuch in Cala Cartoe ist wie eine Zeitreise – hier erleben Sie Sardinien, wie es vor Jahrzehnten einmal war: wild, ursprünglich und wunderschön.
Der perfekte Abschluss für jeden Segeltörn Sardinien und ein Ort, den Sie garantiert nicht so schnell vergessen werden!
Hinweis zur Vollständigkeit und Aktualität:
Dieser Artikel kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Tagesaktualität erheben. Wir empfehlen daher, vor Buchung und Törnantritt immer erst die aktuellen Gegebenheiten in Erfahrung zu bringen.
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