Die Charterrevier-Trends 2025: Unsere Experten teilen ihre Einschätzung

Zum Ende des vergangenen Jahres hatten wir bereits einen Überblick über die Zahlen der Saison 2024 und unsere Buchungsstatistiken gegeben, die im Großen und Ganzen sehr zufriedenstellend waren. Für uns ist es aber mindestens ebenso interessant, die Charterrevier-Trends für 2025 zu skizzieren, um uns auf die Nachfrage einstellen zu können und unsere Kunden besser beraten zu können.

Die exotischen Charterreviere sind wieder gefragt

Während sich ein großer Teil der Urlauber in den letzten Jahren aus verschiedensten Gründen für Segeltörns in der näheren, europäischen Umgebung entschieden hat, ist seit dem ausgehenden Jahr eine steigende Zahl von Charteranfragen für privatisierte Boote oder auch Kabinen für ferne, exotische Zielen zu beobachten. Die Menge bzw. ihr Anteil ist in etwa mit den Zahlen aus 2019 vergleichbar. So zeigen erste Indikatoren, dass insbesondere Polynesien, Indonesien, Thailand und sogar Australien weiter an Beliebtheit gewinnen dürften.

Es ist durchaus vorstellbar, dass sich einige Reisende in Erinnerung an die Reisebeschränkungen der Coronazeit beflügelt sehen, die Gelegenheit zu nutzen und sich jetzt endlich die „Reise ihres Lebens“ zu leisten.

Auch für Brasilien, südlich von Rio de Janeiro können wir ein gesteigertes Interesse verzeichnen, insbesondere ab der alten Kolonialstadt Angra dos Reis an der Costa Verde. Auch wenn die Industrie- und Hafenmetropole auf den ersten Blick wenig Charme versprüht, lohnen sich die umliegenden Strände und die 365 vorgelagerten Inseln in der Bucht der Könige umso mehr.

Insel vor der Costa Verde, Charterrevier 2025
Riesenschildkröten auf den Seychellen, Charterrevier 2025

Es ist ebenfalls sehr wahrscheinlich, dass die Seychellen 2025 weiterhin viele Freizeitsegler anziehen werden. Flottenanbieter wie Navigare Yachting, Dream Yacht Worldwide und Sailoé erneuern und erweitern regelmäßig das Charterangebot. Die Preise sind daher leicht gesunken.

Die Kreuzfahrtgesellschaft Ponant hat hier sogar ihre exklusive „Spirit of Ponant“, eine Lagoon Seventy 7, für den Privat- und Kabinencharter stationiert.

Das heißt, obwohl das Reisebudget hier häufig höher ausfällt, dürften diese außergewöhnlichen Fernreiseziele auch 2025 Ihren Marktanteil weiter ausbauen. Dies dürfte vor allem gelten, wenn die Preise für Langstreckenflüge weiter sinken, wie das Flugbarometer der Buchungsplattform Misterfly zeigt.

Interessenverschiebung bei den Charterrevieren in Europa und im Mittelmeer

Die Türkei, die von historisch guten Flugverbindungen profitiert und schon früher bei deutschen Seglern sehr beliebt war, ist in den letzten 12 Monaten auf der Liste der Segelreviere immer weiter nach oben gerückt. Die politischen Spannungen haben abgenommen, die Teuerungsrate sinkt nach vielen Jahren der Inflation und die Charterpreise sind häufig interessanter als in Griechenland oder Kroatien. Die Charterflotten sind neu und gut gewartet, der Empfang ist kundenfreundlich und die Segelbedingungen sind bis spät in den Herbst hinein ideal.

Die politischen Ereignisse in Syrien und die Instabilität im Nahen Osten könnten die Buchungen im ersten Quartal 2025 beeinflussen, aber grundsätzlich gilt das Land als stabil.

Nach zwei durchwachsenen Sommern gehen wir auch davon aus, dass Korsika beim Kundeninteresse wieder Punkte gut machen wird. Da die Preise für Fähren und Flüge wieder erschwinglicher sind und neue Flugverbindungen, unter anderem ab Bern, Salzburg und Frankfurt eröffnet wurden, dürfte die Insel der Schönheit wieder mehr Publikum anziehen. Sogar der Papst stattete der Insel im Dezember einen historischen Besuch ab, man kann also durchaus daran glauben!

Schließlich verzeichnen die skandinavischen Reiseziele wie Dänemark, Norwegen oder Schweden weiterhin einen signifikanten Zuwachs, trotz der vergleichsweise kurzen Saison. Die relative Abgeschiedenheit und die angenehmeren Temperaturen im Sommer ziehen zweifellos immer mehr Segler an. Die Starthäfen in Tromsö, Stockholm oder Göteborg verfügen über eine gute Infrastruktur und bieten einen optimalen Zugang zu Fjorden und Schären und damit zu neuen Navigationserfahrungen.

Die Reisezeiträume ändern sich

Ein Trend, der sich 2025 fortsetzen dürfte, ist der wachsende Anteil an Buchungen für die Nebensaison. Tatsächlich sind die Flotten im Mittelmeerraum für Juni und September zunehmend ausgebucht, die Buchungspläne manchmal sogar voller als in den Monaten Juli und August! Die Gründe dafür sind vielfältig: weniger Touristen auf dem Wasser und in den Hafenstädten, günstigere Charterpreise und ein geringeres Risiko für Hitze, Tropennächte und Wärmegewitter. Einige Flottenanbieter beginnen, ihre Preislisten zu überarbeiten und flexibler zu gestalten, um sich an diesen Trend anzupassen.

Und welches Revier steuern Sie dieses Jahr an?