Fountaine Pajot Katamarane: Geschichte, Modelle, Eigenschaften

Foto des Fountaine Pajot Aura 51 smart Electric Katamarans

An diesem Namen kommen Multihull-Segler nicht mehr vorbei: Fountaine Pajot Katamarane. Die bei Eignern und Chartercrews beliebten Mehrrumpf-Yachten sind überwiegend in den warmen Segelrevieren zu finden. Auf Mittelmeer, Karibik, Indischem Ozean und Pazifik bieten sie Segelurlaubern ein angenehm komfortables Zuhause auf dem Wasser – das die Vorteile von Segelboot und Ferienhaus unter einen recht elegant designten Hut bringt.  

Vor fast 50 Jahren gegründet als Werft für Regattajollen, hat sich Fountaine Pajot inzwischen zu einem der weltweit führenden französischen Hersteller von Mehrrumpfbooten entwickelt. Wie es dazu kam, was es auf sich hat mit der Marke Fountaine Pajot und was ihre Katamarane von der Konkurrenz unterscheidet, oder eben nicht, habe ich versucht herauszufinden. Los geht’s: Fountaine Pajot Katamarane – eine Übersicht über Geschichte, die Modelle und ihre Eigenschaften.

Die Geschichte von Fountaine Pajot begann 1976 mit dem Bau von Regatta-Jollen

Die Geschichte der Marke Fountaine Pajot begann im Jahr 1976. Der französische Regatta-Segler Jean-François Fountaine kehrte von der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Montréal zurück.

Zusammen mit Yves Pajot, Daniel Givon und Rémi Tristan gründete er das Unternehmen in der südfranzösischen Hafenstadt La Rochelle, um selbst leistungsfähige Regattajollen zu entwickeln und zu bauen. Kurze Zeit später trat auch Pierre Fountaine dem jungen Team von Bootsbauern bei.

Bild: Fountaine Pajot https://www.fountaine-pajot.com/en/fountaine-pajot-half-a-century-of-history-expertise-and-ambition/

Bereits 1978 musste die neugegründete kleine Werft einen neuen Standort in Aigrefeuille beziehen, um die stetig wachsende Nachfrage nach ihren 505er, 420er und 470er Jollen befriedigen zu können.

Nach dem Umzug nach Aigrefeuille im Jahr 1978 begann Jean-François Fountaine, sich mit der Entwicklung von Halbtonner-Segelbooten zu beschäftigen

Jean-François Fountaine war inspiriert von der Idee, sich auch vermehrt im Offshore-Regattasport zu engagieren. Im Jahr 1978 begann er, sich für die Entwicklung von Halbtonner-Segelbooten zu interessieren. Zusammen mit dem Segler Pierre Follenfant und den Architekten Joubert, Nivelt und Pallu de la Barrière experimentiert er mit Komposit-Bootsbau-Technologie. Doch seine neuentwickelte Polyester-Sandwichbauweise stiess zunächst auf grossen Widerstand und Skepsis in der Fachwelt. Dennoch erwies sich der seinerzeit innovative, 21 Meter langer erster Katamaran „Charente-Maritime“ Fontaines als eine ausgesprochen leistungsfähige und belastbare Segelyacht. Wie auch der 18 Meter lange „Royale“ Trimaran der französischen Werft, erwies sie sich als echter Gewinner international renommierter Offshore-Regatten. 

Mit Siegen in international renommierten Offshore-Regatten etabliert sich die französische Werft als Bootsbauer leistungsfähiger Hochsee-Katamarane

Die folgenden Jahre nutzt Fountaine Pajot, um sich mit aufmerksamkeitserregenden Erfolgen im Offshore-Segelsport zu positionieren. Sie etablierte sich als Werft für besonders leistungsfähige, sportliche und schnell Hochsee-Katamarane bzw. -Mehrrumpfboote und rückte wirkungsvoll ins internationale Rampenlicht. Doch der Segel-Leistungssport bildete schon seinerzeit nur einen sehr kleinen Sektor im Bootsbau. Er hatte allein nicht genug Potential, um eine Werft international erfolgreich und profitabel zu machen. Mit dem Ziel, einen grösseren Kundenkreis anzusprechen und für sich zu gewinnen, beobachtete Fountaine Pajot den Markt. Und bemerkte eine stetige Veränderung der Nachfrage im Bereich des Fahrtensegelns.  

Der Einstieg in den Kreuzfahrt- und Fahrten-Katamaran-Markt in den frühen 1980er Jahren markierte einen Wendepunkt für Fountaine Pajot

Schon zu Beginn der 1980er Jahre erkannte Fountaine Pajot das enorme Potenzial auch für den Katamaran-Bau im seinerzeit überraschend schnell wachsenden Markt für Freizeit-Segelboote. Mit der gemeinsam mit Michel Joubert und Bernard Nivelt entwickelten und ebenfalls in Polyester-Sandwichbauweise konstruierten „Louisiane 37“ präsentierte der Bootsbauer 1983 seinen allerersten echten Cruising-Katamaran. Er verband die Rennerfahrung der Werft mit den mittlerweile gestiegenen Anforderungen der Fahrtensegler an Komfort und Wohnlichkeit. Der grosse Erfolg des Katamans gab Fountaine Pajot Recht. Er bestärkte die Marke darin, sich fortan auf den wachsenden Markt für Kreuzfahrt- bzw. Fahrten-Katamarane zu konzentrieren. Es war ein wichtiger Schritt für die Werft und Anfang einer ständig wachsenden Palette von Freizeit- und Luxus-Katamaranen.

Festes Ruder statt Schwenkkiele, grosse Kajüte und Katamarane für Tagestouren: die Casamance 43 und Corneel 26 Katamarane setzen 1985/86 neue Standards

In den folgenden Jahrzehnten expandierte Fountaine Pajot sowohl seine Produktionsfläche als auch sein Sortiment kontinuierlich. Mit dem „Casamance 43“ im Jahr 1985 präsentierte die Werft sein neuentwickeltes Konzept eines festen Ruders statt Schwenkkiele. Es wurde ebenso auf alle künftigen Modelle übertragen, wie die innovativ grosse, mit dem Rumpf verbundene, heller Kajüte. Sie ermöglichte ein angenehm freies, grosszügiges Leben an Bord. 

Mit Eintreten Eric Bruneels in das Unternehmen im Jahr 1986 nahm Fountaine Pajot auch eine ganz neue, für die Werft ungewöhnliche Idee auf: Tageskatamarane. Die von Eric Bruneel entwickelte „Corneel 26“ schien sofort offene Türen einzurennen. Sie war von Anfang an erfolgreich und wurde von der Zeitschrift „Bateaux“ zum „Boot des Jahres“ ernannt.

Weiterentwicklungen und Verbesserungen prägen die späten 1980er und frühen 1990er Jahre Fountaine Pajots: Die „Maledives 32“, „Fidji 39“ und „Vénézia 32“ ergänzen das Fahrtenkatamaran-Sortiment

Aufbauend auf dem innovativen Konzept der „Casamance 43“, widmet die südfranzösische Werft sich in den späten 1980er und frühen 90er Jahren vor allem der Weiterentwicklung und Verbesserung seines Fahrtenkatamaran-Sortiments. Mit der „Maledives 32“ und „Fidji 39“ stellt Fountaine Pajot zwei etwas kleinere Katamarane vor. Deren Design wurden jedoch schon drei Jahre später wieder von dem Architekten und Schiffsdesigner Olivier Flahault überarbeitet. Er optimiert es hin zu mehr Komfort und Ästhetik. Kurze Zeit später, im Jahr 1992, präsentiert die Werft die vom Studio Joubert Nivelt entworfene „Vénézia 32“. Sie war einen Fahrtenkatamaran mit über die Panoramafenster hinaus verlängertem Kajütdach, das die direkte Sonneneinstrahlung reduzierte. Diese Konstruktion wurde fortan für alle folgenden Katamaran-Modell übernommen und wurde zum vielkopierte Markenzeichen Fountaine Pajots.

Tobago 35, Athena 38, Bahia 46, Marquise 53 und Tahiti 75: Zwischen 1993 und 1998 erweiterte die Werft gezielt ihren Kundenkreis 

Foto des Fountaine Pajot Marquise 56 Katamarans
Fountaine Pajot Marquise 56 Katamaran (BJ 2000)

Um seine Marktposition zu festigen und auszuweiten, musste die Werft mit einem grösseren, auf die steigenden Ansprüche des wachsenden Kundenkreises zugeschnittenen Sortiment reagieren. Fountaine Pajot stellte 1993 die „Tobago 35“, 1994 die „Athena 38“ und 1996 die „Bahia 46“ und „Marquise 56“ als neue Flaggschiffe vor. Dieses für Eigner und den Charterbetrieb gleichermassen geeignete Sortiment wurde zeitgleich ergänzt von einen neuen Cruiser-Katamaran. Die „Tahiti 75“ fokussierte den Tagescharter-Markt. 

Foto des Fountaine Pajot Athena 38 Katamarans
Fountaine Pajot Athena 38 Katamaran

Motorkatamarane: Mit der „Maryland 37“ und „Greenland 34“ machte Fountaine Pajot Ende der 1990er Jahre auf sich aufmerksam

Mit viel Pioniergeist und einem guten Gespür für die Bedürfnisse der Wassersportler und Katamaranfans entwickelte Fountaine Pajot Ende der 1990er Jahre zusammen mit Joubert Nivelt die Motorkatamarane „Maryland 37“ und „Greenland 34“. Sie wandten sich an all die Katamaran-Fans, die das besondere Bordleben mit all seinen Vorzügen geniessen wollten, zugleich aber auch schnell vorankommen wollten, ohne segeln zu müssen. Zwar entwickelte sich das seinerzeit begründete Motorkatamaran-Sortiment nicht zum Kerngeschäft Fountaine Pajots, es war aber dennoch von Anfang an erfolgreich. Bis heute ist es fester und ständig weiterentwickelter Bestandteil der Geschäftstätigkeit des Bootsbauers.

Die 2000er Jahre stehen für die französische Katamaran-Werft von von Anfang an im Zeichen technischer Revolutionen, Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Die 2000er Jahre begannen für die französische Werft mit technologischen Revolutionen. Mit dem im Infusions-Spritzgussverfahren konstruierten Fahrtenkatamaran „Lavezzi 40“ ging das Unternehmen erste Schritte in Richtung Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltschutz. Der „Highland 35“ Motorkatamaran folgte und wurde ergänzt von dem erstmals vollständig vakuumgeformten „Mahé 36“. Seine Rümpfe wurden erstmalig im Infusionsverfahren und dessen Deck im Resin-Transfer-Moulding (RTM eco) produziert.

Im Jahr 2007 wagte Fountaine Pajot den Gang an die Alternext-Börse. Das Unternehmen wollte dadurch finanzielle Ressourcen für die Industrialisierung und Weiterentwicklung seiner Produktpalette gewinnen. Zwei Jahre später stellte die Werft seine neue Flaggschiff-Linie vor. Mit den von Daniel Andrieu entworfenen Maxi-Katamaranen „Galathéa 65“ und „Queensland 55“ sollte sie vor allem vermögende Eigner ansprechen. Das Ziel: den wachsenden Luxus-Chartermarkt für Fountaine Pajot einnehmen. 

Foto des Fountaine Pajot Mahé 36 Katamarans
Fountaine Pajot Mahé 36 Katamaran (2009)

Technische Innovationen, Nachhaltigkeitsbemühungen und Generationenwechsel prägten die 2010er Jahre: 

Die sich verändernden Anliegen und Bedürfnisse seiner Zielgruppen weiterhin ständig im Auge, verstärkte Fountaine Pajot ab 2010 seinen Fokus auf technologische Innovationen und Nachhaltigkeit. Die Einführung von Hybridantrieben, Solartechnologie und energieeffizienten Systemen wurde zu einem wichtigen Teil der Unternehmensstrategie. Mit dem Helia 44 stellte die Werft 2013 seinen allerersten Serien-Katamaran mit vollständig integrierter Solaranlage vor – der Beginn Fountaine Pajots „Eco Cruising“-Konzeptes zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks seiner Katamarane. 

Im Jahr 2014, nur zwei Jahre vor dem 40-jährigen Werftjubiläum, verabschiedete sich Jean-François Fountaine aus seinem Unternehmen. Er gab die Leitung an Nicolas Gardies und Romain Motteau ab. Ganz im Sinne des Firmengründers, stellten diese pünktlich zum Geburtstag der Werft im Jahr 2016 gleich mehrere brandneue Entwicklungen vor, den

  • Fountaine Pajot Segel-Katamaran Saba 50 (siehe auch hier.)
  • Fountaine Pajot Segel-Katamaran Ipanema 59
  • Fountaine Pajot Segel-Katamaran Lucia 40
  • Fountaine Pajot Motorkatamaran MY37

Kurze Zeit später schon beschliesst Fountaine Pajot ein Rebranding zur Stärkung der Markenidentität. Die Werft entwickelt Modelle, die zum Teil noch heute insbesondere im Charter- und Kreuzfahrtbereich erfolgreich sind. Dazu gehören u.a. der „Alegria 67“ Maxi-Fahrtenkatamaran und der „MY 40“ Motorkatamaran.

2018 fusioniert der Katamaran-Hersteller Fountaine Pajot mit der Segelyacht-Werft Dufour: das Freizeit- und Sportboot-Sortiment ist nun komplett.

Der 2018 präsentierte Fountaine Pajot „New 45“ Katamaran war ein dem neuen „Eco-Cruising“-Konzept folgerichtig auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Modell. Es sollte die Katamaran-Fahrtensegler nicht nur durch sein neuartiges Design, sondern auch durch seine Umweltfreundlichkeit überzeugen. Integrierte Lithium-Batterien, effiziente Elektromotoren und Energiemanagementsysteme waren seinerzeit noch keine Brachen-Standards. Mit diesen Features wollte sich die Marke Fountaine Pajot verstärkt auch in den Fokus umweltbewusster Segler rücken.

Im selben Jahr fusionierte die Fountaine Pajot-Gruppe mit dem französischen Monohull-Segelyachtbauer Dufour Yachts. Sie vervollständigte so ihr Freizeit- und Sportboot-Sortiment um klassische Segelyachten für anspruchsvolle Fahrten- und Sportsegler. 

Fountaine Pajot 2024: Forschung, Entwicklung, Umweltschutz und Segel- und Motorkatamarane für unterschiedlichste Ansprüche

2021 wechselte Fountaine Pajot erneut seinen Standort, um auf einem grösseren Gelände nahe Gujan Maestra weitere Möglichkeiten zum Ausbau von Fertigungskapazitäten zu gewinnen. Mit dem Ziel der Klimaneutralität vor Augen, arbeitet der Bootsbauer weiter an Innovationen, wie z.B. an

  • Elektromotoren
  • der interdisziplinäre Kooperative ODSeaLab
  • dem ersten vollständig über einen Elektromotor angetriebenen „Aura 51 Smart Electric Katamaran“
  • dem weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Segel-Katamaran „Samana 59 RexH2“

Für 2024 hat sich die Werft viel vorgenommen. Ihren Erklärungen zufolge möchte sie die Forschung zur Entwicklung und Verwendung recycelter und nachwachsender Rohstoffe ausweiten. Als KatamaranHersteller plant sie nach eigenen Angaben, den Umweltschutz in der Branche voranzutreiben und selbst einen entscheidenden Beitrag dazu zu leisten.

Das aktuelle Fountaine Pajot Portfolio von Motor- und Segelkatamaranen (Stand August 2024) umfasst:

Fountaine Pajot Segelkatamarane:

  • Isla 40 – Der für Familien und Chartercrews konzipierte Einstieg in die Welt der Fountaine Pajot Katamarane (siehe auch hier.)
  • Astréa 42 – Der allererste und meistverkaufte Fahrtenkatamaran Fountaine Pajots(siehe auch hier.)
  • Elba 45 – Der mit einem offenen Designkonzept besonders komfortabel und zugleich sportlich gestaltete Fountaine Pajot-Katamaran (siehe auch hier.)
  • Tanna 47 – Das neueste Modell Fountaine Pajots und für Eigner weiterentwickelte Version Elba 45 Katamarans (siehe auch hier.)
  • Aura 51 – Ein grosser, komfortabel für Langstrecken-Törns ausgestatteter Cruising-Katamaran mit besonders guten Segeleigenschaften
  • Samana 59 – Luxuriös ausgestattetes Flaggschiff der Segelflotte und erster (Eigner-) Katamaran Fountaine Pajots mit Flybridge 
  • Alegria 67 – 9,84 m breiter und 20,36 m langer, besonders luxuriös ausgestatteter Maxi-Katamaran mit Flybridge für komfortables Leben auf dem Wasser, Fahrtensegeln und exklusive Charter
  • Thíra 80 – Fast 24 Meter langer und 11 Meter breiter Luxus-Maxi-Katamaran mit offenem Wohnkonzept und mehreren Lounge-Bereichen

Fountaine Pajot Motorkatamarane:

  • MY4.S – Der 11 Meter langer Einsteiger-Motorkatamaran Fountaine Pajots für Küstenfahrten und Wochenendtrips
  • MY.5 – Für’s schnelle Cruisen, Leben und Wohnen auf dem Meer: Der erste, fast 13 Meter lange und 6 Meter breite, Fountaine Pajot Motorkatamaran mit Flybridge.
  • MY.6 – 14 Meter langer, geräumiger Motorkatamaran für längere Kreuzfahrten und Urlaube mit der Familie und Freunden.
  • Power 67 – luxuriös ausgestatteter, grosszügiger Maxi-Motorkatamaran für anspruchsvolle Eigner und exklusive Charter

Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf einige der aktuellen Modelle werfen:

Isla 40 – Der kompakte Einstieg in die Welt der Fountaine Pajot Katamarane

Foto des Fountaine Pajot isla 40 Katamarans
Fountaine Pajot isla 40 Katamaran

Die Isla 40 ist Fountaine Pajots Reaktion auf die steigende Nachfrage nach kompakten, aber dennoch sportlichen Katamaranen. Mit einer Länge von 11,93 Metern bietet sie genügend Platz, Lebensraum und Bewegungsfreiheit für z.B. eine Familie. Charmant: Das geräumige Cockpit geht nahtlos in den Salon über und erschafft so ein überraschend luftiges „Indoor-Outdoor“-Erlebnis. Seine technischen Daten:

  • – Länge: 11,93 m
  • – Breite: 6,63 m
  • – Verdrängung: 9,5 t
  • – Segelfläche am Wind: 95,5 m²
  • – Motorisierung: 2 x 20 PS (optional 2 x 30 PS)

Aura 51 – Luxuriöser Cruising-Katamaran mit sportlichen Segeleigenschaften

Foto des Fountaine Pajot Aura 51 Katamarans mit Flybridge
Fountaine Pajot Aura 51 Katamaran mit Flybridge

Die Aura 51 wurde konzipiert, um Luxus, Komfort und Sportlichkeit unter einen Hut zu bringen. Mit einem markanten Design und durchdachtem, individuell konfigurierbaren Layout bietet sie vielfältig nutzbaren Lebensraum auf dem Wasser. Zielgruppe sind Familien, Eigner-Paare mit Gästen und Chartercrews mit oder ohne Skipper, die Spass am Segeln und Freizeit-Loungen gleichermassen haben. Auffällig: die großzügige Flybridge, die nicht nur als zusätzlicher Lebensraum dient. In für Fountaine Pajot ungewohnt luftiger Höhe bietet sie eine gute Übersicht auch beim Manövrieren. Die technischen Daten des Aura 51 Katamarans lauten:

  • – Länge: 15,54 m
  • – Breite: 8,08 m
  • – Verdrängung: 16,9 t
  • – Segelfläche am Wind: 149 m²
  • – Motorisierung: 2 x 60 PS (optional 2 x 80 PS)

Samana 59 – Das sportlich-komfortable Fountaine Pajot Flaggschiff für ausgedehnte Segeltörns

Foto des Fountaine Pajot Samana 59 Katamarans mit Flybridge
Fountaine Pajot Samana 59 Katamaran mit Flybridge

Als Flaggschiff der Fountaine Pajot Segelkatamaran-Flotte möchte die Samana 59 ein Sinnbild sein für die Suche der Werft nach einer „eierlegenden Katamaran-WollMilchSau“, die Komfort mit Sportlichkeit und Eleganz verbindet. Ausgestattet mit einem innovativen „Lounge Deck“ auf dem Vorschiff und erhältlich mit optionalen Hybridantrieben, ist sie weniger für Chartertörns, als vielmehr für Eigner-Langstreckenreisen und Weltumsegelungen konzipiert und bietet dafür ein besonders hoch angesetztes Maß an Komfort und Sicherheit. Ihre technischen Daten lauten:

  • – Länge: 18,21 m
  • – Breite: 9,46 m
  • – Verdrängung: 26 t
  • – Segelfläche am Wind: 214 m²
  • – Motorisierung: 2 x 110 PS

Power 67 – luxuriöser Maxi-Motorkatamaran für schnelle Urlaubstörns

Mit der Power 67 konnte Fountaine Pajot sich endgültig im Segment der Luxus-Motorkatamarane etablieren. Dieses Flaggschiff der Motorflotte vereint die Stabilität und den Raum eines Katamarans mit der Leistung und dem Komfort einer traditionellen Motoryacht. Mit seiner Reichweite von über 1.700 Seemeilen, einer Beibootgarage und modernsten Stabilisierungssystemen wurde er gezielt hochseetauglich konstruiert für lange Offshore-Törns. Die technischen Daten des Power 67 lauten:

  • – Länge: 20,32 m
  • – Breite: 9,20 m
  • – Verdrängung: 35 t
  • – Motorisierung: 2 x 435 PS (optional bis zu 2 x 600 PS)
  • – Kraftstoffkapazität: 3.000 l

Innovationen: Fountaine Pajot‘s Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Fountaine Pajot hat sich, so ist es u.a. auf der Unternehmens-Website zu lesen, in den letzten Jahren vermehrt für Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Segeln engagiert. (Ganz sicher geschah dies nicht nur aus reinem Umweltbewusstsein, sondern auch, um dem immer genaueren Blick der Zielgruppen auf das ökologische Engagement standzuhalten, seine Marktposition gegenüber der Konkurrenz zu behaupten und sein positives Image auszubauen.) Das 2018 gestartete „Eco Cruising“-Konzept umfasst verschiedene Initiativen:

Foto des nachhaltigen Fountaine Pajot aura 51 smart electric Katamarans
Nachhaltig: Fountaine Pajot aura 51 Smart Electric Katamaran

1. Solarintegration: Alle aktuellen Katamaran-Modelle können auf Wunsch mit Solarmodulen ausgestattet werden, die nach Herstellerangaben einen Großteil des täglichen Energiebedarfs zu decken in der Lage sind.

2. Hybridantriebe: Fountaine Pajot arbeitet eng mit renommierten Herstellern zusammen, um effiziente Hybridantriebe für seine Katamarane zu entwickeln und zu integrieren.

3. Nachhaltige Materialien: Wie viele andere Werften auch, setzt Fountaine Pajot zunehmend auf recycelte und umweltfreundliche Materialien.

4. Energieeffizienz: Fortschrittliche Energiemanagementsysteme und LED-Beleuchtung reduzieren mittlerweile den Gesamtenergieverbrauch der Katamarane.

5. Wasseraufbereitung: Innovative Systeme zur Wasseraufbereitung und -wiederverwendung verringern den Frischwasserverbrauch moderner Fountaine Pajot Katamarane

Aus welchen Gründen sich die französische Katamaran-Werft für mehr Nachhaltigkeit stark macht, ist letztendlich unerheblich, denn Ressourcenschonung und Umweltschutz sollten mittlerweile für jedes Unternehmen auf der Welt selbstverständlich sein. Was zählt, sind die Fakten – und das „Eco Cruising“-Konzept Fountaine Pajots zwar keineswegs bravouröser und uneigennütziger, aber dennoch wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Man sollte ihn daher durchaus anerkennen. Was letztendlich daraus wird und wie es für Fountaine Pajot Katamarane weitergeht, das wird erst die Zukunft zeigen: Wir wünschen auf jeden Fall viel Glück und Erfolg, werden gespannt am Ball bleiben und berichten, wenn es Neuigkeiten aus Aigrefeuille-d’Aunis gibt!

Fountaine Pajot Katamarane – ein sehr persönliches Resumee

Foto des Fountaine Pajot isla 40 Katamarans vor Sonnenuntergang
Vor Anker im Sonnenuntergang: Fountaine Pajot Isla 40 Katamaran

Fountaine Pajot hat sich in fast fünf Jahrzehnten von einem kleinen Bootsbauer von schnellen Regatta-Jollen zu einem der weltweit führenden französischen Katamaran-Hersteller entwickelt. Ganz sicher ist die leistungsorientierte Regatta-Vergangenheit der Werft einer der Gründe hierfür, denn sie hat für den Aufbau eines Images fern ab des von vielen Fahrtenseglern als unsportlich verpönten „Hausboot-Segelns mit Alibi-Rigg“ gesorgt. 

Konsequent hat die stetig wachsende Werft sich einem Design verpflichtet, das an das klassische Monohull-Segeln und sportliche Regatta-Multihull-Racen anknüpft und mit schlanken, eleganten Formen, flachen Deckslinien, im Vergleich zur Rumpflänge ungewöhnlich hoch erscheinendem Rigg und dem Verzicht von z.B. Flybridges auf den kleineren Modellen eine Aura der filigranen Leichtigkeit, leistungsfähigen Schnelligkeit und sportlichen Wendigkeit erzeugt. 

Die Segeltragzahl verräts: Sind Fountaine Pajot Katamarane tatsächlich sportlicher als die Konkurrenz?

Schaut man jedoch ein wenig genauer hin, so erkennt man recht schnell, dass der Schein doch trügt: Fountaine Pajot Katamarane sehen war filigraner und agiler aus als die Konkurrenten von z.B. Bali, Nautitech und Lagoon, unterm Strich jedoch sind sie es gar nicht: Vergleicht man nämlich das Verhältnis von Am-Wind-Segelfläche zur Verdrängung, die sogenannte Segeltragzahl, so liegen die scheinbar sportlichen Fountaine Pajot Modelle mit einer Segeltragzahl von durchschnittlich etwa 4,5 tatsächlich nur im guten Mittelfeld. Die recht behäbig wirkenden „Hausboote“ von Nautitech und sogar Bali sind mit einem überwiegenden Wert von 4,6 sogar einen Hauch leistungsfähiger konstruiert und die Fahrtenkatamaran-Modelle von Lagoon liegen mit Werten von durchschnittlich etwa 4,4 in Sachen Segeltragzahl nur knapp hinter der französischen Konkurrenz Fountaine Pajot.

Foto des Fountaine Pajot Belize 43 Katamarans unter Segeln
Der Fountaine Pajot Belize 43 Katamaran unter Segeln

Die sportlich-elegante Konstruktion wird durch die Verdrängung gebremst 

Der Hintergrund dieser – zumindest für mich – verblüffenden Ergebnisse ist, dass Fountaine Pajot zwar äusserlich auf eine relativ „schlanke“ Optik mit hohem Mast und viel Segel getrimmt ist, aber dem eine schwerwiegende Verdrängung entgegensteht: Während der Nautitech 40 gerade mal 8,5 t leer wiegt, bringt der Foutaine Pajot 9,53 t auf die Waage bei nur 3 qm mehr Segelfläche, im Vergleich Lagoon 42 zu Astrea 42 stehen 12,1 t fast 12,7 t gegenüber bei 17 Quadratmetern mehr Segelfläche. Lediglich im Vergleich zum Bali 4.2 liegt der Astrea 42 hinsichtlich der Segeltragzahl weit vorn: 4,1 schlagen 4,5 recht deutlich. Anders sieht die Welt schon wieder im direkten Vergleich von Bali 4.6 und FP Elba 45 aus: das Unentschieden 4.6 gegen 4.6 spricht eine klare Sprache und beweist: Schein ist nicht immer auch Sein!

Dennoch: Das Fountaine Pajot Katamaran-Design gefällt. Sogar mir!

Dass Fountaine Pajot dennoch international erfolgreich ist und sein Image des sportlich-eleganten Katamaransegelns erhalten konnte, liegt vermutlich an den vielen Fahrtenseglern wie mir, die die vielen Vorzüge eines Katamarans schätzen, aber nicht so auf die behäbige Optik und opulent-hoch in den Himmel ragende Konstruktion vieler moderner Kreuzer-Katamarane stehen. Ich selbst habe in meinen ersten 10 Lebensjahren vielfältige Erfahrungen auf einem Katamaran sammeln können, als ich mit Urlauben auf einem Aristocat aufwuchs und wochenlang durch Nord- und Ostsee geschippert wurde. Als meine Eltern das Boot verkauften, um auf ein Monohull-Segelboot umzusteigen, war ich nicht traurig, denn ich fand das sportlichere Segeln schöner und vermisste die Zeit auf unserem behäbigen „Hausboot“ nur selten.

Luftaufnahme des Fountaine Pajot Tanna 47 Katamarans
Fountaine Pajot Tanna 47 Katamaran

Träge wie die Konkurrenz, aber dafür schick und komfortabel: Auch mal ganz schön. Wäre dabei!

Ich habe lange nicht mehr über das Segeln mit einem Katamaran nachgedacht – die modernen, immer grösser und opulenter werdenden Modelle hatten für meinen Geschmack zu wenig mit „echtem“ Segeln zu tun und zu viel mit Hausbootferien und Wohnmobilurlauben. Als ich mich für diesen Artikel intensiv mit den Katamaranen von Fountaine Pajot zu beschäftigen begann, veränderte sich meine Sichtweise: Die flachen, schlanken Bootskörper dieser Katamarane weckten Kindheitserinnerungen und Assoziationen mit frühen, schnelleren Katamaran-Modelle, die direkt an den Offshore-Regattasport anknüpften. Um es abzukürzen: Heimlich, still und leise hat das sportliche Design Fountaine Pajots auch mich getriggert … 

Ich gehe davon aus, dass die Katamarane aufgrund ihres vollausgestatteten, umfangreichen Interieurs so schwer sind und deswegen zwar kein wirklich sportliches Segeln ermöglichen, aber dafür ein recht komfortables und angenehmes Leben an Bord. Vor allem in sonnenverwöhnten, warmen Revieren, in denen sich das Leben vor allem im Freien abspielt, kann das schon mal richtig schön und sogar wichtiger sein, als immer und überall der Erste und Schnellste zu sein – eine neue Erfahrung: Ich freue mich drauf!

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