Leopard Catamarans – Eine Übersicht

Titelbild Leopard Catamarans Katamarane - Eine Übersicht: der Leopard 42 Katamaran unter Segeln auf türkisblauem Wasser

Man begegnet Ihnen auf allen Weltmeeren, vor allem aber in den warmen Segelrevieren von Karibik, Indischem Ozean und Pazifik: Katamaranen der Marke Leopard Catamarans. Die südafrikanische Werft zählt heute mit zu den weltweit führenden Herstellern von Segel-, Motor- und Fahrtenkatamaranen. Doch wie entstand diese noch recht junge Bootsmarke Leopard Catamarans, was ist ihr Hintergrund, wofür steht sie und an wen richtet sie sich? Wir tauchten ein in eine faszinierende Geschichte, die eigentlich in Südafrika beginnt. Sie beginnt mit den leidenschaftlichen Seglern und Bootsbauern John Robertson und Jerry Caine … Leopard Katamarane: Eine Übersicht.

Foto von Vogelperspektive auf Kapstadt, der Heimat von Leopard Catamarans Katamaranen

© Kapstadt, die Heimat von Leopard Catamarans Katamaranen. Quelle: Robertson & Caine

Die Anfänge der Marke Leopard Catamarans: Von der Garage zum globalen Player

Die Wurzeln von Leopard Catamarans reichen zurück ins Jahr 1980, als der 1952 geborene Südafrikaner John Robertson in einer bescheidenen Garage in Zeekoevlei seine erste eigene kleine Werft gründete. Robertson, der mit dem Segeln aufgewachsen war, hatte schon früh eine Leidenschaft für Boote entwickelt. Sein Vater war Segler, das Aufwachsen in der Nähe des Kapstädter Zeekoevlei-Yachtclubs prägte seine Jugend. Und so war Robertsons Weg in die Bootsbauindustrie regelrecht vorgezeichnet: Vom Jollensegeln über Kielbootrennen bis hin zum Bau seiner ersten eigenen Boote: Dinghys und Dabchicks.

Der Durchbruch als Bootsbauer kam für den jungen John Robertson dann mit dem Bau der 30-Fuß-Rennyacht „Impact“. Er hatte sie zusammen mit seinem damaligen Mentor, dem südafrikanischen Bootsbauer und Hochsee-Regattasegler Bobby Bongers, konzipiert. Mit diesem Boot gelang ihm erstmals in eigener Herstellung eine schwere Rumpfkonstruktionen – eine bemerkenswerte Leistung und ein Wendepunkt in der Karriere Robertson als Bootsbauer!

Mit dem Maschinenbau-Studium kam für John Robertson die Wende zum Erfolg im Bootsbau

Bild aus der heutigen Fertigung Robertson & Caines: Handwerker arbeitet am Katamaran.

Tatsächlich hatte der segelaffine Robertson nämlich wenig Spaß am Handwerkern und tat sich schwer mit der verbreiteten Vorstellung vom Bootsbau als eine Disziplin der Schreinerkunst.

© Werftarbeiter in der südafrikanischen Robertson & Caine Werft – Quelle: Robertson & Caine

Nach einigen Jahren des Rennsegelns und immer wieder gelegentlichen Bootsbaus entschied sich John Robertson schließlich, am Cape Technical College Maschinenbau zu studieren. Er wollte den Bootsbau aus der Perspektive eines Ingenieurs angehen und dann mit seinen bisherigen Handwerkserfahrungen verbinden. Später sollten sich die Studien und Praxiserfahrung bei De Beers in Kleinzee als entscheidend für seinen späteren Erfolg im Bootsbau herausstellen.

John Robertson Yachts: Der erste Schritt zur eigenen Werft

1980 schließlich gründete Robertson sein erstes „offizielles“ Bootsbau-Unternehmen John Robertson Yachts, um fortan high-performance Monohull-Rennyachten zu bauen. Anfangs musste er sehr kämpfen, um mit seiner kleinen Werft über die Runden zu kommen. Zu sehr hatte er sich auf ein nur wenig nachgefragtes Nischensegment spezialisiert. Der rettende Rat kam dann von einem Freund: „Steig von deinem hohen Ross herunter und bau ‚Mama-und-Papa-Boote‘ – Boote für die ganze Familie.“ 

Dieser Ratschlag sollte sich als richtungsweisend für John Robertson erweisen und sein ganzes Leben für immer verändern. Zusammen mit seinem Partner Jerry Caine begann er, sich auf den Bau von Freizeitbooten zu konzentrieren.

1991: Die Geburtsstunde des Bootsbauers „Robertson & Caine“

1990 jedoch verliessen John Robertson und Jerry Caine ihr Unternehmen, da ihre Entscheidungsbefugnisse mittlerweile durch fremde Investoren unbefriedigend verwässert worden waren. Mit nichts als ihrem Ruf, ihrer Erfahrung und ihrem Wissen gründeten sie 1991 ein neues Unternehmen, den Bootsbaubetrieb Robertson & Caine. Die Anfänge der Werft waren bescheiden: Die beiden Südafrikaner begannen mit maßgefertigten Monohull-Yachten und konnten anfangs nicht viel mehr als gerade mal die laufenden Kosten erwirtschaften.

Foto eines Leopard Catamarans-Werft Gebäudes von Robertson & Caine in Kapstadt

© Südafrikanischer Werftarbeiter der heutigen Leopard Catamarans Katamaran-Werft. Bild-Quelle: Robertson & Caine

Schicksalhafter Durchbruch für John Robertson und Jerry Caine: die Partnerschaft mit dem Vercharter-Unternehmen „The Moorings“

Der entscheidende Wendepunkt kam für John Robertson und Jerry Caine Mitte der 1990er Jahre. Ein alter Freund Robertsons, Lex Raas, war nach acht Jahren bei Bénéteau in Frankreich und in den USA 1994 zu der Yachtcharter-Firma The Moorings gewechselt. Er erkannte das enorme Zukunfts-Potenzial von Katamaranen und suchte einen Katamaranhersteller für den karibischen Chartermarkt. Beeindruckt von der hohen Qualität und ausgefeilten Handwerkskunst der noch kleinen Werft Robertson & Caine, bestellte The Moorings zunächst zehn Katamarane, die für den Charterbetrieb standardisiert konzipiert wurden. 

Mit für den Charterbetrieb standardisierten „The Moorings“- und „Sunsail“-Katamaranen wurde die südafrikanische Werft „Leopard Catamarans“ international erfolgreich  

Dies war der Beginn einer langfristigen Partnerschaft. Bereits in den ersten vier Jahren erhielten Robertson & Caine Aufträge von insgesamt 100 Leopard Catamarans Katamaranen. Nach und nach wuchs die Werft zum exklusiven Lieferanten von Segelkatamaranen für The Moorings. (Später wurde Raas CEO von The Moorings und zeichnete verantwortlich für die Fusion mit dem Vercharterer Sunsail, der ebenfalls Katamarane von Robertson & Caine produzieren ließ.)

Die Zusammenarbeit mit dem Vercharterer katapultierte den kleinen südafrikanischne Katamaran-Bootsbauer Robertson & Caine in eine neue Liga. Von der anfangs noch kleinen Werft in Epping expandierte das Unternehmen rasch und wuchs zu einer international erfolgreichen Größe. Heute verfügt der Bootshersteller Robertson & Caine über fünf Produktionsstätten rund um Kapstadt, einschließlich des Hauptsitzes in Woodstock.

Luftaufnahme des Werksgeländes der Leopard Catamarans Katamaran-Werft in Kapstadt/Südafrika

© Einige Standorte der heutigen Leopard Catamarans Katamaran-Werft in Kapstadt. Quelle: Robertson & Caine

Die Geburt der Marke Leopard Catamarans für Eigner von Katamaranen

Parallel zur neu etablierten Produktion von Charter-Katamaranen für The Moorings begann Robertson & Caine schon bald mit der Entwicklung seine eigene Marke. „Leopard Catamarans“ war eine Linie von Katamaranen, die sich an Privatbesitzer richten wollte und sich durch mehrere Innovationen auszeichnete. Dazu gehörten z.B. ein vom Salon aus erreichbares Vorschiffscockpit, das zusätzlichen Komfort und bessere Belüftung des Innenraums bot. Dieses Feature wurde zu einem Markenzeichen der Leopard-Katamarane und findet sich bis heute in allen Modellen vom Leopard 42 bis zum Leopard 50.

Der Gedanke hinter Leopard Catamarans war eine Kombination von Robustheit mit elegantem Design und Komfort zu vereinbaren. Zielgruppe waren anspruchsvolle Yacht-Eigner, die mit Freunden oder der Familie Segeltörns vor der rauen südafrikanischen Küste machen, wo kühler Atlantik und warmer Indischer Ozean in einer spannungsgeladenen See aufeinander treffen. Mit ihren sehr individuell konfigurierbaren Layouts und optional wählbaren Ausstattungsmöglichkeiten traf die Idee sofort einen Nerv der südafrikanischen Segler. Leopard-Katamarane waren von Anfang an erfolgreich und haben seit ihrer Markteinführung zahlreiche Auszeichnungen gewonnen.

Foto des aktuellen Leopard 42 Catamarans Katamarans unter rauen Segelbedingungen

© Für raue Segelbedingungen erschaffen: Leopard Catamarans Katamaran vor der Küste Südafrikas. Quelle: Robertson & Caine

Herausforderungen und Wachstum: die ersten 10 Jahre des 2. Jahrtausends waren schicksalhafte Jahre für The Moorings und Robertson & Caine

Als Jerry Caine im Jahr 2000 völlig unerwartet an den Folgen eines Motorradunfalls starb, traf dies John Robertson zutiefst. Die folgenden Jahre wurden jedoch nicht einfacher. Trotz erfolgreicher Markteinführung seines ersten Motorkatamarans, dem Leopard 46 PC Power Cat, wurden Robertson & Caine und The Moorings im Jahr 2003 von der Wirtschaftskrise erwischt. Glücklicherweise konnte sie von ihren guten persönlichen Beziehungen zu Kunden und Lieferanten zehren und sich über die Krisenzeiten hinwegretten. Als im Jahr 2007 der Service Manager Dieter Roux zu der Werft stieß, produzierte Robertson & Caine jährlich etwa 80 Einheiten.

Die 2008 einsetzende globale Finanzkrise stellte John Robertson und Jerry Caine dann ein weiteres Mal vor eine große Herausforderung. Viele andere Bootsbauer erlebten zu dieser Zeit sehr massive Umsatz-Einbrüche und mussten teilweise aufgeben. Robertson & Caine jedoch konnte, dank der stabilen Partnerschaft mit den Charter-Anbietern The Moorings und Sunsail, den Rückgang auf 20% begrenzen.

Foto eines Leopard Catamarans 42 Katamaran vor der Küste Südafrikas

© Leopard Catamarans 42 Katamaran vor Kapstadt. Quelle: Robertson & Caine

Zum 70. Geburtstag von John Robertson hatten 2.513 Leopard Catamarans Katamarane die Werft verlassen

Im Jahr 2012 verließ der 1.000ste Leopard-Katamaran die Werft. Nur ein gutes Jahrzehnt später, Ende 2022, waren bereits 2.513 Leopard Catamarans Katamarane vom Stapel gelassen worden. Es war exakt am 14. November, dem 70. Geburtstag des Werftgründers John Robertsons.

Im März 2023 verkündete Robertson & Caine in einer gemeinsamen Presseerklärung von den Aktien-Mehrheitseignern John Robertson und Private Equity Gesellschaft Capitalworks den Verkauf von Robertson & Caine. Der neue Eigentümer war Vox Ventures, eine 100%ige Tochter des europäischen Investors PPF. Robertson & Caine Managing Director Theo Loock hob die Bedeutung des Deals für die südafrikanische Bootsbauindustrie hervor, für ihr Wachstum und ihre Präsenz auf dem globalen Sportbootmarkt – ein Anliegen, das stets Priorität für John Robertson hatte. Dieser schied mit dem Verkauf aus dem Unternehmen aus.

Foto eines Leopard Catamarans 42 Katamarans vor Anker bei Sonnenuntergang

© Leopard Catamarans 42 Katamaran vor Anker. Quelle: Robertson & Caine

Heute gehört die Motor- und Segel-Katamaran-Werft Robertson & Caine dem Investor Vox Ventures

Noch heute haben die Vercharter-Unternehmen The Moorings und Sunsail die exklusiven Katamaran-Produktionsrechte Robertson & Caines für den Chartermarkt. Die für private Eigner konzipierten Segel- und Motorkatamarane werden unter der Marke „Leopard Catamarans“ gebaut und verkauft. Bis heute hat das Unternehmen bereits mehr als 2.800 Leopard Katamarane basierend auf 26 Modellen produziert. Die ersten beiden Drittel der Produktion wurden noch jeweils einzeln von Kapstadt aus zu ihrem jeweiligen Bestimmungsort gesegelt. Mittlerweile aber werden Leopard Katamarane per Frachter verschifft. Die Boote werden an insgesamt sieben Standorten produziert, angeführt von der Woodstock-Anlage in der Railway Street nahe der Beach Road. Dort werden die 50 und 53 PC, die Flaggschiffe der Segel- und Powerkatamaran-Linien, produziert. Woodstock beherbergt auch das hausinterne Designteam, das bei Leopard alle Aspekte des Designs überwacht. Es arbeitet dabei mit dem niederländischen Schiffsdesign-Büro Simonis Voogd Design zusammen.

Powercats und Segelkatamarane: Fertigung und Verkauf der Leopard Catamarans Katamarane heute

Jedes Jahr produziert Robertson & Caine für die Marke Leopard etwa 25-30 Einheiten des 53 Powercat Motorkatamarans. Im April 2024 überschritt er die 100-Einheiten-Marke – vier Jahre nachdem das Modell auf der Miami International Boat Show 2020 debütierte. Von seinem Vorgänger, dem Leopard 51 PC, hatte die Werft insgesamt „nur“ 137 Einheiten verkauft. Doch der 53 PC ist aufwändiger in der Herstellung. Er hat einen Produktions-Zyklus von etwa 11 Arbeitstagen. Zum Vergleich: der 50 Segelkatamaran hat einen Sechs-Tage-Zyklus.

Foto eines Werftarbeiter von Leopard Catamarans bei der Arbeit.

© Südafrikanischer Mitarbeiter der Leopard Catamarans Werft in Kapstadt. Quelle: Robertson & Caine

Gefertigt werden Leopard Catamarans Katamarane heute von den fast 2000 Werftmitarbeitern an insgesamt sieben über ganz Kapstadt verteilten Standorten:

  • Im Nordosten der Stadt, in der Neptune Street in Paarden Eiland, umfasst die Anlage die Montagelinie des Leopard 40 PC, die Formwerkstatt und die Konstruktionsabteilung.
  • In der Bolt Avenue, weiter nordöstlich, liegt der einzige Standort mit einem Testbecken. Er widmet sich dem Leopard 45, dem mit über 360 Einheiten bisher meistverkauften Modells der Werft.
  • In ihrer der Nähe befinden sich die benachbarten Anlagen in der Graph Avenue und Hoist Avenue. Hier sind die Montagelinien des Leopard 42 und 46 PC sowie die große Tischlerwerkstatt und CNC-Maschinen untergebracht. 
  • An einem weiteren, neuen Standort stellt das Unternehmen seine eigenen Außen- und Innenkissen her.

Sobald die Katamarane fertiggestellt sind, werden sie zum Hafen transportiert. Dort werden sie für die Inbetriebnahme vorbereitet. Der anschließende Versand erfolgt heute zu sechs Kontinenten. Wichtigster Markt für Leopard Katamarane sind nach wie vor die USA mit der Karibik. Grund hierfür ist der Geschäftsschwerpunkt des US-amerikanischen Charterprogramm-Anbieters „The Mooring“ in der Karibik. 

Luftaufnahme einer Fertigungshalle der Leopard Catamarans Werft in Kapstadt, Südafrika

© Fertigungshalle der Leopard Catamarans Werft in Kapstadt, Südafrika. Quelle: Robertson & Caine

Eigentümeryachten und Eigentümer-Vercharteryachten: 50% der Gesamtproduktion von Robertson & Caine sind private Leopard Catamarans Katamarane

Tatsächlich aber sind nur etwa die Hälfte der Produktion von Robertson & Caine private Leopard Catamarans Katamarane. Die andere Hälfte wird zwischen den (mittlerweile unter einem Dach geführten) Flottenanbietern Sunsail und The Moorings aufgeteilt und für die Vercharterung im Rahmen von Eigentümerprogramme produziert. Das Programm funktioniert wie folgt: Ein „Garantiertes-Einkommen-Paket“ bietet den Eigentümern der Boote ein festes monatliches Einkommen – unabhängig von der Charteraktivität – bevor der Eigentümer nach Abschluss des Programms das volle Eigentum über den Katamaran übernimmt. In manchen Märkten, wie z.B. Thailand, bieten The Moorings bzw. Sunsail eine Kaufoption an. Diese ermöglicht es dem Eigentümer, zunächst nur 45 Prozent zahlen. Nach Abschluss des Programms kann er wählen, ob er weitere 20 Prozent zahlen möchten, um die Yacht vollständig zu besitzen. Alternativ hat er die Option eines garantierten Barrückkaufs von 20 Prozent, die er in Anspruch nehmen kann.

Mit beiden Programmen soll der Absatz der Katamarane von Robertson & Caine nachhaltig gesteigert werden. Die Präsenz der Boote auf den Weltmeeren soll vergrößert und ein Bootskauf durch finanzielle Vorteile auch für diejenigen interessant gemacht werden, die eigentlich nicht zu einer solch hohen Investition bereit oder in der Lage sind. 

Foto des Innenraums eines Leopard Catamarans 50 Katamarans

© Innenraum eines Leopard 50 Catamarans. Quelle: Robertson & Caine

Unterschiede zur Konkurrenz: Innovation, Fertigungstiefe und Qualität als Schlüssel zum Erfolg der Leopard Catamarans Katamarane?

Robertson & Caine hat von Anfang an danach gestrebt, sich durch Innovation und besonders hohe Qualität von der Konkurrenz abzuheben. Hierzu nutzte die Werft für die Herstellung von Leopard Catamarans immer an modernste Technologien. Vakuum-Infusionsverfahren für Rümpfe und Decks sowie RTM-Verfahren (Resin Transfer Moulding) für kleinere Bauteile sollte eine besonders hohe Festigkeit des Bootskörpers bei geringem Gewicht und perfektem Oberflächenfinish erreichen.

Auch die Fertigungstiefe bei Robertson & Caine gilt in der Branche als außergewöhnlich. Anders als viele andere Bootsbauer produziert das Unternehmen einen Großteil der Komponenten selbst, von Rumpf- und Deckformen bis hin zu Möbeln. Dies ermöglicht ihm eine engere Qualitätskontrolle der Leopard Catamarans Katamarane. Es erfordert andererseits jedoch auch einen höheren Personalaufwand und verursacht dementsprechend höhere Kosten. 

Foto von zwei Arbeiterinnen, die in der Leopard Catamarans Katamaran-Werft von Hand Bootskörper laminieren.

© Südafrikanische Werftarbeiterinnen laminieren Bootsteile für Leopard Catamarans. Quelle: Robertson & Caine

Design und Globale Präsenz: Robertson & Caines Zukunftspläne

Seinen Hauptsitz nach wie vor in Südafrika, hat Robertson & Caine seine globale Präsenz in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgebaut. Bereits im Jahr 1999 hatten sich John Robertson und Jerry Caine schon mit einer Leopard Catamarans Katamarane-Dependance in Florida niedergelassen. Das Ziel: Näher am amerikanischen Markt zu sein und die Position der Marke in Nordamerika und der Karibik zu stärken. Heute baut die Werft fast alle Boote für den Export. Bereits 2019 gingen schon fast die Hälfte aller gefertigten Katamarane an karibische Charterflotten.

Luftaufnahme dreier Leopard Catamarans Katamarane auf türkisblauem Karibik-Wasser

© Segel- und Motorkatamarane von Leopard Catamarans in der Karibik. Quelle: Robertson & Caine

Leopard Catamarans Katamarane heute: die aktuelle Multihull-Flotte von Segel- und Motoryachten

Aktuell bietet Leopard Catamarans ein Sortiment von Segel- und Fahrten-Katamaranen an, das die verschiedene Segmente und Zielgruppen des Eigner- (und mittlerweile auch des Charter-) Marktes bedienen. Von kompakten Modellen für Küstenfahrten bis hin zu luxuriösen Segelkatamaranen für Langstreckentörns und Motorkatamaranen unterschiedlicher Größen soll für Jeden etwas dabei sein.

Leopard Catamarans Segel-Katamarane: das aktuelle Sortiment

Die Segelkatamarane von Leopard zeichnen sich durch ihre Robustheit, Seetüchtigkeit und durchdachte Layouts aus mit großen Wohnbereichen und seetüchtigen Segeleigenschaften. Das aktuelle (Oktober 2024) Sortiment der Robertson & Caine Werft führt folgende Leopard Catamarans Segel-Katamarane:

Leopard 42 Segelkatamaran

Entworfen von dem niederländischen Design-Büro Simonis Voogd, möchte der 42 Fuß lange (12,67 Meter) und 7,04 Meter breite Leopard 42 Segel-Katamaran schnelles Segeln mit einem komfortablen Bordleben und markant-eleganten Design verbinden. Der Leopard 42 wurde vom Boat of the Year Award 2022 „Bester Cruising Catamaran unter 50 Fuß“ als Gewinner des Multihull of the Year 2022 ausgezeichnet. Seine besonderen Merkmale:

Foto eines Leopard 42 Catamarans Segel-Katamarans, der an einem Badestrand in der Karibik vor Anker liegt
  • erhöhter Steuerstand mit Blick über Flybridge bzw. Deck und Verbindung zum Achtercockpit
  • überdachte Flybridge mit Loungebereich und durchgehendem Hardtop
  • Frontcockpit mit durchgezogenem Trampolin und Loungebereich
  • Durchgang vom Achtercockpit zum Frontcockpit
  • Helle Innenräume durch zahlreiche Oberlichter und Dachluken sowie durchgehende Fenster an Rümpfen 
  • 1,40 m Tiefgang
  • Verdrängung: 21,41 Tonnen, Segelfläche: 113,10 Quadratmeter = Segeltragzahl 3,83

© Leopard 42 – Quelle: https://www.globesailor.de/bootscharter-40865-521.html

Leopard 46 Segelkatamaran

Ganz frisch gerade erst vorgestellt auf der 2024 Annapolis Sailboat Show als brandneues Upgrade des Leopard 45 Segelkatamarans, möchte der Leopard 46 mit einem verfeinerten Layout, einem geringeren Gewicht und innovativen Gestaltungselementen überzeugen. Ein wenig größer als sein kleiner Bruder Leopard 42 hat er folgende Eigenschaften und Features:

  • Breite: 7,35 m, Länge 14,48 m (Länge Wasserlinie: 13,42 m), Tiefe: 1,65
  • Verdrängung: 17,209 Tonnen, Segelfläche 144,4 Quadratmeter, Segeltragzahl: 4,657
  • Hybrid-Antriebssystem, Wechselrichter, Lithium-Batteriebank, Wasseraufbereiter und Induktionskochfeld optional erhältlich 
  • Wählbare Grundrissvarianten: 3 Kabinen mit Hauswirtschaftsraum, 4 Kabinen mit großer Eignerkabine, 5 Kabinen Charter- oder Familien-Version
  • Individuell wählbare Polster

© Leopard 46 Segelkatamaran – Quelle: Robertson & Caine

Foto eines Leopard 46 Catamarans in Fahrt unter Segeln

Leopard 50 Segelkatamaran

Er ist das große Segel-Flaggschiff der Marke Leopard: der Leopard 50 Segelkatamaran. 15,40 Meter lang und 8,04 Meter breit, wirft er bei 153,5 Quadratmetern Segelfläche gerade mal 19 Tonnen Verdrängung in die Waagschale – und punktet so mit einer respektablen Segeltragzahl von 4,643! Entwickelt als Nachfolger eines der nach eigenen Angaben meistverkauften Katamarane der Werft, des Leopard 48, ist der im Februar 2018 vorgestellte Leopard 50 Segelkatamaran ein „Baby“ des niederländischen Yachtdesign-Büros Simonis Voogd. 2019 wurde der Leopard 50 mit dem Cruising World Boat of the Year Award ausgezeichnet: Bestes Charterboot! Er ist baugleich mit dem für Charter standardisiert ausgestatteten Moorings 5000. Die besonderen Eigenschaften sind:

Foto eines Leopard 50 Catamarans, der auf türkisblauem Wasser ankert
  • über das Achtercockpit hinausreichendem Hardtop 
  • durchgehenden Seitenfenstern
  • Flybridge mit komfortabler Dach-Lounge
  • erhöhtem Steuerstand mit Rundumblick
  • hellen Innenräumen mit großen Dachluken, Seitenfenstern und Oberlichtern
  • ebenerdiger Durchgang vom Achtercockpit durch den Salon zum Front-Cockpit
  • unterschiedliche Innenraum-Layouts mit drei, vier oder fünf Kabinen mit jeweils eigenem Bad
  • optionale Zusatzausstattungen

© Leopard 50 Segel-Katamaran – Quelle: Robertson & Caine

Oldies but Goldies: nicht mehr produzierte Segelkatamarane von Leopard

Viele Segelkatamaran-Modelle der Marke Leopard werden heute nicht mehr produziert. Sie erfreuen sich aber noch immer größter Beliebtheit und sind überall auf den Weltmeeren zu finden. Einige Beispiele sind:

Leopard 40 Segel-Katamaran

Baugleich mit dem Moorings 4000 und Sunsail 404 Charterkatamaran, wurde der Leopard 40 Segel-Katamaran von dem US-amerikanischen Yachtdesign-Büro Morelli & Melvin entworfen. Er ersetzte den Leopard 38 / Moorings 3800 Segelkatamaran und wurde zum „Boat of the Year 2005“ gekürt.

Leopard 43 Segel-Katamaran

Foto eines vor einer tropischen Küste vor Anker liegenden Leopard 43 Catamarans Segel-Katamarans

Der Leopard 43 Segelkatamaran ist baugleich mit dem von Alexis Simonis und Voegd Design konzipierten Moorings 4300 Charterkatamaran. 

Leopard 44 Segel-Katamaran

Foto eines in einer tropischen Bucht vor Anker liegenden Leopard 44 Catamarans Segel-Katamarans

2011 vorgestellter, von Morrelli & Melvin entworfener Fahrtenkatamaran. Der Leopard 44 ist baugleich mit dem Sunsail 444 Charterkatamaran und wurde 2012 von der Zeitschrift „Cruising World“ zum „Best Multihull“ und „Import Boat of the Year“ gekürt – und 2017 offiziell durch den neuen, einen Fuß größeren Leopard 45 ersetzt.

Leopard 45 Segel-Katamaran

Foto eines zwischen Inseln segelnden Leopard 45 Catamarans Segel-Katamarans

Mittlerweile vom Leopard 46 abgelöst, gewann der Leopard 45 schon im Jahr der Markteinführung den Cruising World Boat of the Year 2017 Award für das beste Charterboot, sein Vorgänger den „Best Boats Award 2005″ des Sail Magazine und den „Charter Yacht of the Year 1998“ Award des Cruising World Magazins. Der Leopard 45 bekam 2019 und 2021 ein Update, bevor er schließlich aus dem Programm genommen und durch eine 1-Fuss größere Neufassung ersetzt wurde. Er ist baugleich mit dem für Charter standardisiert ausgestatteten Moorings 4500 oder Sunsail 454 Katamaran.

Leopard 47 Segel-Katamaran

Foto eines segelnden Leopard 47 Catamarans

Der nicht mehr hergestellte Leopard 47 Eigner-Katamaran ist baugleich mit den Moorings 4700, Signature 4700 und Sunsail 474 Charterprogramm-Katamaranen.

Leopard 48 Segel-Katamaran

Foto eines segelnden Leopard 48 Catamarans Segel-Katamarans

2013 gewann der mit dem Moorings 4800 Charterkatamaran baugleiche Leopard 48 Fahrtenkatamaran den „Best Full Size Boat of the Year 2013“ der Zeitschrift „Cruising World“. Er erhielt 2014 ein neues Innenraum-Design und wurde 2018 durch den zwei Fuß größeren Leopard 50 Segelkatamaran ersetzt. 

Leopard 58 Segel-Katamaran

Der Leopard 58 Segelkatamaran ist baugleich mit dem für Charter standardisiert ausgestatteten Moorings 5800 Katamaran.

Viele der oben vorgestellten Leopard Segelkatamarane sind auch mit fortgeschrittenem Lebensalter noch in hervorragendem Zustand. Sie sind nach wie vor als gut gepflegte Boote in den Charterflotten von Mittelmeer und Karibik, Malediven, Seychellen und z.B. Polynesien verfügbar. Es empfiehlt sich also, bei Interesse die Augen offen zu halten: Werfen Sie ohne Angst auch mal einen Blick auf die älteren Semester!

Motor-Katamarane von Robertson & Caine: die aktuellen Leopard PC Power Cats

Für diejenigen, die die Vorzüge eines Katamarans ohne die Komplexität des Segelns genießen möchten, bietet Leopard auch eine Reihe von Motorkatamaranen an. Diese Modelle kombinieren die unschlagbare Formstabilität und Raum-Großzügigkeit eines Katamarans mit der unkomplizierten Handhabung eines Motorboots. Das aktuelle Sortiment (Oktober 2024) Robertson & Caines umfasst folgende Leopard Power Cat Modelle:

Leopard 40 PC Power Cat Motorkatamaran

Mit viel Platz für ein komfortables Leben auf dem Wasser, Stabilität auf zwei Rümpfen und weniger Kraftstoffverbrauch als ein Monohull-Motorboot wirbt der im April 2023 auf der International Multihull Show in La Grande Motte vorgestellte Leopard 40 PC Power Cat Motorkatamaran. Er ist das jüngste Modell des privaten Power Cat Sortimentes von Robertson & Caine und möchte für eine neue Generation von Blauwasser-Urlaub stehen. Seine Vorzüge gemäß Herstellerangaben:

  • Einzigartiges Gewichts-Ausstattungs-Verhältnis
  • Großzügige Seitenverglasung
  • Innovativer innerer Steuerstand
  • Größte Flybridge im Segment der 40-Fuss-Motorkatamarane
  • Ebenerdiger Durchgang vom Achtercockpit durch Salon zum Vorschiff
  • Unterschiedliche Motoren wählbar
Foto eines vor Anker liegenden Leopard 40 PC Power Cat Motor Catamarans

© Leopard 40 PC Motorkatamaran – Quelle: https://www.leopardcatamarans.com/de/katamarane/leopard-40-powercat

Leopard 46 PC Power Cat Motorkatamaran

Er ist der mittelgroße der Power Cat-Familie von Robertson & Caine: der 14,13 Meter lange und 7,34 Meter breite Leopard 46 PC Motorkatamaran. Seinem kleinen Bruder Leopard 40 PC vergleichbar konstruiert, um als echtes Motorboot mehr Stabilität und Raum zu bieten als ein klassischer Monohull, ist er als Charter- oder Eignerversion individuell mit unterschiedlicher Kabinenzahl und verschiedenen Innenraumlayouts konfigurierbar. Mit einem besonders großzügigen und komfortablen Wohnbereich, zahlreichen Ausstattungs-Features und 1.825 Liter Kraftstofftank für 2 x 250 PS wird er von Testfahrern als sicherer und bequemer Motorkatamaran beschrieben, der viele Möglichkeiten für einen gelungen Urlaub auf dem Wasser bietet.

Leopard 53 PC Power Cat Motorkatamaran

Als größter Motorkatamaran des Leopard Sortimentes möchte der 15,40 Meter lange und 7,67 Meter breite Leopard 53 PC Power Cat vor allem eines bieten: komfortablen Lebensraum für den Urlaub auf dem Wasser.

Foto eines Leopard 53 PC Power Cat Motorkatamarans in Fahrt von der Seite

Ähnlich gestaltet und ausgestattet wir seine kleineren Brüder Leopard 40 PC und 46 PC, bietet er großzügige Innenräume mit viel Licht, Aufenthaltsflächen im Achter-, Front- und Flybridgebereich sowie zahlreiche moderne Features, wie ein intelligentes Beleuchtungssystem, eine geräumige Pantry und unterschiedliche Innenraum-Layout-Varianten mit oder ohne Crewbereich. Der Leopard 53 Power Cat wurde mit dem Multihull of the Year Award 2020 und 2021 mit dem Reader’s Choice Award ausgezeichnet.

© Leopard 53 PC Power Cat Motorkatamaran in Fahrt. Quelle: Robertson & Caine

Fazit: Leopard Katamarans – eine ungewöhnliche Multihull-Erfolgsgeschichte aus Südafrika

Die Geschichte von Leopard Katamarans ist eine Erfolgsgeschichte, die bis heute einzigartig ist in der von Krisen durchzogenen Bootsbauindustrie Südafrikas. Sie zeigt, wie Leidenschaft, Innovation und gute Qualität allen Widrigkeiten zum Trotz von kleinen Anfängen zu globalem Erfolg führen können. Von den bescheidenen Anfängen in einer Garage in Zeekoevlei bis hin zu einem der weltweit führenden Katamaranhersteller scheint das Unternehmen auch nach dem Verkauf an einen Investor und Ausscheiden der Gründer nie seine Wurzeln und Werte vergessen zu haben und sich selbst treu geblieben zu sein.

Die Marke Leopard Katamarans möchte seit Gründung für eine gelungene Kombination aus südafrikanischer Robustheit und modernem, komfortablem Design stehen. Sie hat sich mit einer konsequenten Verschreibung an diese Werte und an eine für die südafrikanische Wirtschaft besonderen sozialen und ökologischen Integrität und Nachhaltigkeit durch schwere Zeiten hindurch gekämpft und auf einem hart umkämpften Markt etabliert. Während andere Bootsbauer aus wirtschaftlichen Gründen aufgaben oder ihre Mitarbeiter z.B. ohne Schutzausrüstung mit gesundheitsschädlichen Chemikalien hantieren ließen, blieb Robertson & Caine allen damit verbundenen Kosten und Nachteilen zum Trotz seinen Wertvorstellungen treu. Allein dafür wurde und wird der südafrikanische Bootsbauer unter der Führung von John Robertson und Jerry Caine zu Recht mit globalem Erfolg belohnt.

Die Zukunft wird für Robertson & Caine und ihre Marke Leopard Catamarans zweifellos neue Herausforderungen bringen durch wirtschaftliche Schwankungen, technologischen Veränderungen oder z.B. sich wandelnden Kundenbedürfnissen. 

Ob der neue Besitzer Vox Venture tatsächlich die Wertvorstellungen Robertsons und Caines vertritt und den auf Nachhaltigkeit, handwerkliche Qualität und Verantwortung ausgerichteten Kurs des Katamaranbauers fortführen wird, werden die kommenden Jahre zeigen. Fest steht: Die Geschichte der Robertson & Caine Werft und ihrer Marke Leopard Catamarans zeigt, dass gute Ideen auch widrigen Zeiten trotzen können!

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